Bücher versandkostenfrei*100 Tage RückgaberechtAbholung in der Wunschfiliale
product
cover

Deutschstunde

Roman

(301 Bewertungen)15
100 Lesepunkte
eBook epub
eBook epub
9,99 €inkl. Mwst.
Sofort lieferbar (Download)
Empfehlen
Siggi Jepsen, Insasse einer Anstalt für schwererziehbare Jugendliche, soll einen Aufsatz über das Thema "Die Freuden der Pflicht" schreiben. Nicht daß ihm nichts dazu einfiele - das Thema ist ihm vertraut wie keinem sonst: Sein Vater, der "nördlichste Polizeiposten Deutschlands", war den Pflichten seines Amtes so rückhaltlos ergeben, daß er nicht zögerte, seinem Jugendfreund, dem international bekannten Maler Nansen, das von den Nazis über ihn verhängte Malverbot eigenhändig zu überbringen und seine Einhaltung persönlich zu überwachen. Siggi, zu dieser Zeit noch ein Kind, wird Zeuge eines stillen, aber erbitterten Kampfes. Sein Vater ist nun einmal sein Vater, aber seine Zuneigung gehört dem Maler und seinen farbglühenden Bildern. In der Erinnerung wird sein Deutschaufsatz zum Lebensbericht, zum Versuch, sich selbst zu begreifen.
"Ein Meisterwerk, dessen Ernst voller Trauer ist - wie es nur bei einem Beobachter sein mag, der Humor hat." (Die Zeit)
Diese E-Book-Ausgabe von "Deutschstunde" wird durch zusätzliches Material zu Leben und Werk Siegfried Lenz' ergänzt.

Inhaltsverzeichnis

Cover
Titelseite
Widmung
1 Die Strafarbeit
2 Das Malverbot
3 Die Möwen
4 Der Geburtstag
5 Verstecke
6 Das zweite Gesicht
7 Die Unterbrechung
8 Das Porträt
9 Heimkehr
10 Die Frist
11 Unsichtbare Bilder
12 Unterm Brennglas
13 Lebenskunde
14 Sehen
15 Die Fortsetzung
16 Furcht
17 Die Krankheit
18 Besuche
19 Die Insel
20 Die Trennung
Anhang
Über Siegfried Lenz
Impressum

Produktdetails

Erscheinungsdatum
04. Oktober 2012
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
592
Dateigröße
2,37 MB
Autor/Autorin
Siegfried Lenz
Verlag/Hersteller
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783455810813

Portrait

Siegfried Lenz

Siegfried Lenz, 1926 im ostpreußischen Lyck geboren, gestorben 2014 in Hamburg, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern der deutschsprachigen Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur. Seit seinem Debütroman Es waren Habichte in der Luft von 1951 veröffentlichte er alle seine Romane, Erzählungen, Essays und Bühnenwerke im Hoffmann und Campe Verlag. Mit den masurischen Geschichten So zärtlich war Suleyken hatte er 1955 seinen ersten großen Erfolg, Sein Werk ist geprägt von der Auseinandersetzung mit gesellschaftskritischen Problemen (z. B. Der Mann im Strom, 1957, oder Brot und Spiele, 1959) und mit dem Nationalsozialismus bzw. seiner Aufarbeitung. Zu Lenz' größtem Erfolg wurde der 1968 erschienene Roman Deutschstunde. Bis heute ist die Geschichte eines Polizisten, der im Nationalsozialismus das Malverbot seines Freundes überwacht, eine bestechende Entlarvung eines pervertierten Pflichtgefühls. Das Buch wurde verfilmt, avancierte zur Pflichtlektüre an Schulen und war international ein großer Erfolg. Der Deutschstunde folgten viele weitere große Romane (Das Vorbild, 1973, Heimatmuseum, 1978, Der Verlust, 1981, Exerzierplatz, 1985, Die Auflehnung, 1994, Landesbühne, 2009), welche Siegfried Lenz neben Schriftstellern wie Heinrich Böll, Günter Grass oder Martin Walser zu einem der wichtigsten deutschen Gegenwartsautoren machte. Sein zweiter Roman Der Überläufer erschien postum im Jahr 2016 und wurde ein großer Erfolg. Für seine Bücher wurde er mit zahlreichen bedeutenden Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Goethepreis der Stadt Frankfurt am Main, dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, dem Gerhart-Hauptmann-Preis, dem Thomas-Mann-Preis und dem Lew-Kopelew-Preis für Frieden und Menschenrechte 2009.

Pressestimmen

»Ein Meisterwerk, dessen Ernst voller Trauer ist - wie es nur bei einem Beobachter sein mag, der Humor hat.« Die Zeit

»Es ist ein überwältigender Roman - überwältigend in seiner Weite, Intelligenz, Empathie und Subtilität.« Richard Ford, Die Welt

»einem der großen Schriftsteller der deutschen Nachkriegsliteratur« dpa

»Die »Deutschstunde« ist eine Geschichtsstunde. Manch einem täte es dieser Tage gut, das berühmte Werk von Siegfried Lenz zur Hand zu nehmen.« Mark Spörrle, Zeit Online

»Für Siegfried Lenz ist sie eine große Stunde. Für seine Leser ist es ein Roman, den sie nicht nur einmal lesen werden.« Welt am Sonntag

»Eines der erfolgreichsten Bücher überhaupt in der deutschen Sprache (...) und eines der einflussreichsten.« Nora Bossong, SWR

»Siegfried Lenz' "Deutschstunde" zählt zu den wichtigsten Romanen der deutschen Nachkriegszeit und wurde nun endlich verfilmt.« Sat.1

»Siegfried Lenz war einer der wichtigsten deutschen Schriftsteller.« Lien Kaspari, Bild Hamburg

»Aus heutiger Sicht immer noch großartig!« Res Strehle und Claudia Storz, SRF BuchZeichen

»Schlüsselwerk in der Aufarbeitung des Nationalsozialismus.« in der B.Z. am Sonntag, Ulrich Noethen

Bewertungen

Durchschnitt
301 Bewertungen
15
301 Bewertungen von LovelyBooks
Übersicht
5 Sterne
110
4 Sterne
118
3 Sterne
52
2 Sterne
14
1 Stern
7

Zur Empfehlungsrangliste
LovelyBooks-BewertungVon dunis-lesefutter am 17.08.2024
Ein wichtiges Buch zur Aufarbeitung deutscher Geschichte, leider manchmal etwas langatmig Wer von euch hält sich für pflichtbewusst? Finger hoch!¿¿Uwe Jepsen ist ein Ausbund an Pflichtbewusstsein. So sehr, dass er sogar über die Gültigkeit der Pflicht hinaus es für seine Aufgabe hält, ihr nachzukommen.Er ist Polizist im fiktiven Rugbüll unter der Herrschaft der Nationalsozialisten, die gegen den Maler Max Ludwig Nansen (eine Reminiszenz an Nolde/Beckmann/Kirchner) ein Malverbot verhängt haben. Jepsen überbringt die Botschaft und beaufsichtigt gewissenhaft die Entsorgung der Kunstwerke und die Einhaltung des Verbots. Sein Sohn Siggi versteht die Hartherzigkeit des Vaters nicht. Er versteckt Bilder des Malers. Als die Schreckensherrschaft endet fühlt sich Uwe Jepsen nach seiner Entnazifizierung immer noch dafür verantwortlich, den Maler zu schikanieren und seine Bilder zu vernichten. Als er seinem Sohn auf die Schliche kommt, der gegen ihn arbeitet, nimmt er auch diesen in die Mangel. Siggi entwickelt daraufhin die Manie die Bilder des Malers entwenden und verstecken zu müssen. Er wird erwischt und landet in einer Erziehungsanstalt. Dort schreibt er einen Aufsatz über die "Freuden der Pflicht" und das Ergebnis lesen wir in dem Roman.Siegfried Lenz Meisterwerk wurde nach seinem Erscheinungsjahr 1968 eins der meistverkauften Bücher in der die Deutschstunde nicht nur einen Aufsatz darstellt, sondern auch deutsche Geschichte aufarbeitet. Schnell wurde es zur Schullektüre. Ich habe es allerdings jetzt zum ersten Mal gelesen.Lenz hat hier gleich dreimal Menschen in die Pflicht genommen. Uwe Jepsen, der aus blindem Gehorsam Macht ausübt und sie in Pflichtbewusstsein verkleidet, den Maler Nansen, der es unermüdlich als seine Pflicht ansieht sich dem Druck des Polizisten nicht zu beugen und letztendlich Siggi, der sie umkehrt und eine pathologische Pflicht entwickelt, die Bilder zu retten.Uwe Jepsen ist ein kalter, von sich selbst und den Menschen enttäuschter Mann, der sogar seine Söhne opfern würde, um nach außen hin als fleißiger und gewissenhafter Staatsdiener dazustehen. Er ist blind für Veränderung und die Gefühle seiner Familie.Der Plot ist in Norddeutschland angesetzt, und der Menschenschlag ist auch durch die Sprache gut wiedergegeben. Mir war's allerdings das ein ums andere Mal zu ausschweifend und 200 Seiten weniger hätten dem Roman ganz gut getan.Durch die Fülle an direkten und indirekten Dialogen, in denen sich Sätze wiederholten und Gespräche stattfanden, die nichts zur Handlung beitrugen, wich die Handlung immer wieder ab, was dem Spannungsbogen schadet. Lenz bediente sich da beides stilistischen mittels wörtliche Rede nicht durch Anführungszeichen zu kennzeichnen, also damals gab's das auch schon.Die Geschichte wird in zwei Perspektiven erzählt, jeweils von Siggi's Ich ausgehend: im Rückblick und in der damaligen Gegenwart der Besserungsanstalt. Zum Schluss hätte ich mir den Plot etwas runder gewünscht, wobei ich mit dem offenen Ende gut leben kann.Inhaltlich ist dies aber ein wichtiges Buch und die Frage danach, wann Verantwortungsbewusstsein endet und Machtmissbrauch beginnt, ist auch heute wieder aktueller geworden.Die Parallelen zu realen Malern sind mir sofort ins Auge gefallen. Allerdings scheint Lenz, als er den Roman geschrieben hat, die nationalsozialistische Vergangenheiten Noldes noch nicht klar gewesen zu sein.Ein wichtiger, moderner Klassiker, der manchmal etwas ausufert, trotzdem aber lesenswert deutsche Geschichte aufarbeitet.
LovelyBooks-BewertungVon Suda am 10.12.2023
Kritisch und anregend