20 Jahre ist es nun schon her. Und er ist sich sicher, dass Christians Tod kein Unfall war. Er glaubtsogarden Mörder zu kennen.Cornelius Beck, PR-Berater aus Marburg will den Mörder seines Freundes Christian finden. Nur aus diesem Grund fährt er zur Wiedersehensparty des Abturjahrganges 1995 auf Gut Hermannstein in Antweiler, das sein damaliger Mitschüler Marcus Dietrich organisiert hat. Hier will er den Mörder seines Freundes zur Rede stellenbzw. ihn zwingen die damalige Tat zu gestehen. Doch am nächsten Tag ist er selbst tot ¿ erstochen mit einer Heugabel ¿ liegengelassen auf einem Feld abseits des Klassentreffens. Und auch KarstenSchröder ist verschwunden...Kriminaloberkommissar Jürgen Wagner und sein Partner Kriminalkommissar Jan Grimberg, beide von der Kripo Euskirchen, wird der Fall übertragen und die Suche nach dem Täter beginnt.KOKJürgen Wagner kann es nicht ertragen, wenn jemand besser ist als erundwill mit spätestens 40 Kriminalrat sein.Dass es da immer wieder zu Spannungen mit KK Jan Grimberg kommt, dem Grünschnabel, der seinen ersten Fall erst kürzlich mit Bravur gelöst hat, ist sehr gut vorstellbar. Mir war Wagner ganz im Gegensatz zu Grimberg anfangs auch nicht sympathisch. Das hat sich aber im Laufe der Ermittlungen gelegt. Ich denke, er mausert sich langsam zu einem echten Kollegen.Der Fall an sich, ausgelöst durch ein Klassentreffen, finde ich sehr interessant, da auch ich in den letzten 40 Jahren immer mal wieder zu einem Klassentreffen eingeladen war. Das Abtasten und Wiederkennenlernen nach so vielen Jahren, hier sind es ja 20, kann ich sehr gut nachvollziehen. Es macht Spaß, den ehemaligen AbiturientendesHanna-Ahrendt-Gymnasium in Bad Münstereifel zuzuhören und bei einigem anderen Mäuschen zu spielen.Mit den vielen Namen hatte ich anfangs etwas Schwierigkeiten, wusste ich doch nicht, welche relevantsein würdenoder welche zu ignorieren waren. Aber beim Lesen habe ich schnell gemerkt, was ich mir merken muss und dann war das auch kein Problem mehr.Der Autor macht auch zu den einzelnen Figuren nur sehr kurze Angabe. Es bleibt also mir überlassen, mir die Teilnehmer an dem Klassentreffen so vorzustellen, wie ich es möchte.Erschüttert war ich von der Tatauflösung bzw. von der Präsentation des Täters.Auch hier hatte Jan Grimberg den richtigen Riecher.Nach ca. 2/3 der Geschichte, bei der ich auch vieles aus der vergangenen Schulzeit der Protagonisten erfahre, steht der Täter fest. Hat mich aber absolut nicht gestört, da ich mich nun auf die Ermittlungen, die äusserst interessant waren, konzentrieren konnte.Ein interessanter und mitreißender Fall mit einer leisen, aber fesselnden Spannung, einem Tathergang und einem Täter, den ich so nicht erwartet hatte.War ich bisher immer froh, den Täter zum Schluss hinter Gittern zu sehen ¿ hier tut er mir einfach nur leid.