Ein Vagabund - ein wahnsinniger Vampir im Blutrausch - fegt mordend und unaufhaltsam wie ein Orkan durch London!
In einer Welt, in der Menschen Seite an Seite mit Werwölfen, Vampiren und anderen magischen Wesen leben, hält die Liga Foundation die Ordnung aufrecht. Ihre jüngste Rekrutin ist Allison Bonney. Ihr Auftrag: Jagd auf den abtrünnigen Vampir zu machen. Hier ist der große Fall, auf den sie so lange gewartet hat. Der, mit dem sie endlich ihre Karriere starten will. Doch ganz untypisch verwischt dieser Vagabund äußerst clever seine Spuren. Erst als das Mutterhaus in London brutal angegriffen wird, begreift die Liga ebenso wie der Hohe Rat der Vampire, dass ihr Gegner seinerseits längst die Jagd auf sie eröffnet hat!
Kurz darauf erschien der Butler des Mutterhauses an der Tür. »Bitte, Lord Jacubith, treten Sie ein.« Der Mann, der nun das Konferenzzimmer betrat, war hochgewachsen und schlank. Er hätte in den Vierzigern oder auch in den Sechzigern sein können. Sein genaues Alter war für Allison ebenso unbestimmbar wie seine Frisur, die glatt und etwas länger auf seinem Kopf ruhte, und die Haarfarbe, die sie weder als blond noch als dunkel beschreiben konnte. Aber all diese typisch menschlichen Merkmale waren völlig bedeutungslos. Uninteressant gegen das, was seinen Körper umhüllte. Bei allen Heiligen! Der Obervampir trug ein Kleid. Allison, ausnahmsweise von sich selbst entsetzt, verdrängte den Gedanken augenblicklich. Wie unprofessionell! Das Vampiroberhaupt reichte Frederick Donne die Hand. Vermutlich lag es an dem eng anliegenden, changierenden Stoff, dass diese alltägliche Geste bei ihm ungemein feierlich wirkte. Vielleicht lag es auch an dem ernsten Ausdruck auf seinem Gesicht. Gemessen? Ja, das traf es, und zu dieser Attitude passte auch das Kleid. Auf den zweiten Blick erinnerte es sie deutlich an die Gewänder katholischer Priester. Am Oberkörper eng und hochgeschlossen, die Taille betont von einem breiten Stoffgürtel, ging es von dort in eine Art bodenlangen Rock, der sich nach unten verbreiterte. Was die Farbe des Gewands anging, mochte dies ein sehr blaustichiges Lila oder ein intensiv leuchtendes Blau mit violettem Einschlag sein. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie ihn immer noch anstarrte, während ihr allmählich bewusst wurde, dass irgendwer sie anstarrte. Sie riss ihre Augen los und begegnete dem Blick eines weiteren Vampirs. Jünger, irgendwie. (...)
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