Ich liebe Romane, die im Winter spielen und noch mehr liebe ich Romane, die wie "Wintergäste", ihre Handlung an der rauen Nordsee spielen lassen. Der Schreibstil ist poetisch, andererseits gleichzeitig aber auch unbeholfen und ohne klar erkennbare Linie. Es sind einfach zu viele Personen (10 Stück), die leider alle ähnlich sowie seltsam klingende Namen haben (Berrit, Kerrin, Boy, Gesa, Inga, Inka), sodass man echt lange braucht, um zu schnallen, wer WER ist?! Zudem kommt der häufige Perspektivenwechsel, der anfangs noch mit einem Symbol angekündigt wird und dann plötzlich ohne Vorwarnung, nicht mehr. Der Plot ist genial, wenn er nicht so furchtbar unausgereift und in "Kuddelmuddel" Art geschrieben worden wäre. Auf den Punkt gebracht, ist es ein langweiliger Familienroman ohne Spannungen, der nach dem ersten tollen Einstieg so vor sich hin dümpelt. Die 3 Sterne gibt es für die tolle Setting-Beschreibung im Buch. Es gibt noch eine Fortsetzung zu "Wintergäste", aber die werde ich mir ganz sicher nicht antun.Die Charaktere sind derart farblos beschrieben, dass man weder mitfühlt, noch wirklich wissen will, wie es mit ihnen weitergeht. Außerdem finde ich es mega unrealistisch, dass man mit sechsundvierzig noch einfach mir nichts, dir nichts schwanger wird!!! Schade eigentlich! :( Das Cover, die Idee und die Klappentextbeschreibung haben erheblich mehr versprochen.