Mit einem Vorwort zu Leben und Werk
Effi Briest gilt als ein Höhe- und Wendepunkt des poetischen Realismus der deutschen Literatur. Mit seiner schriftstellerischen Eleganz wurde Fontane in dieser Charakterstudie einer unglücklichen und an ihren Gefühlen scheiternden Frau zum bedeutendsten Geburtshelfer des deutschen Gesellschaftsromans.
Effi Briest gesellt sich in ihrem Schicksal zu den zwei anderen gefallenen Frauenfiguren der europäischen Literatur des endenden 19. Jahrhunderts: Flauberts Madame Bovary und Tolstois Anna Karenina. Frauen, die ihre Gefühle mit den überkommenen aber noch nicht überwundenen Moralvorstellungen einer unfreien Welt nicht in Einklang bring können.
Beschrieben wird das Schicksal Effi Briests, die als siebzehnjähriges Mädchen auf Zureden ihrer Mutter an den mehr als doppelt so alten Baron von Innstetten verheiratet wird.
Vereinsamt in dieser Ehe, geht Effi eine flüchtige Liebschaft mit einem Offizier ein. Fortan ist das Schicksal Effis besiegelt, auch sie muss scheitern. Die Gesellschaft - und auch Fontane - findet für sie keinen Ausweg.