In der Lebensgeschichte Adrian Leverkühns - der fiktiven Romanbiographie eines Komponisten, der sich dem Teufel verschreibt - faßt Thomas Mann alle Entwicklungsstufen der alten Faust-Sage zusammen und verknüpft sie mit der »drohenden Problematik unserer Zeit, dem katastrophalen Rückfall des hoch- und überentwickelten Geistes in archaische Primitivität«. Der zeitliche Rahmen umgrenzt die Jahre von 1884 bis 1945 - seine eigene Epoche.
Er selbst nannte den Doktor Faustus »ein Lebensbuch von fast sträflicher Schonungslosigkeit, eine sonderbare Art von übertragener Autobiographie, ein Werk, das mich mehr gekostet und tiefer an mir gezehrt hat, als jedes frühere«. Die überstarke Anteilnahme des Autors bei der Niederschrift bleibt - trotz Einführung eines wohl über den Dingen stehenden Erzählers - Kapitel um Kapitel spürbar.