Tristan ist eine Novelle Thomas Manns, die im Frühjahr des Jahres 1901 (vermutlich Januar-April) entstand und 1903 im Novellenband "Tristan. Sechs Novellen" veröffentlicht wurde. Sie ist angelegt als "Burleske", die den Zusammenstoß von "skurrilem Schönheitssinn" mit der "praktischen Realität" beschreibt. Der einsame Schriftsteller Detlev Spinell hat sich aus den Niederungen des Alltags in die eisige Hochgebirgsluft des Sanatoriums Einfried zurückgezogen. Als Literat ist er erfolglos geblieben. Seine einzige Veröffentlichung besteht in einem schmalen Roman, "gedruckt auf einer Art von Kaffeesieb-Papier, mit Buchstaben, von denen jeder" aussieht "wie eine gotische Kathedrale", der in "mondänen Salons [...] voller erlesener Gegenstände" spielt...