Das Leben in Glaubenthal gleicht der einer Idylle, doch hinter der bildhübschen Fassade schwelt und brodelt es. Erst recht, als ein Mörder sein Unwesen treibt und betagten Mitmenschen das Lebenslicht löscht. Aber wer hat Interesse daran, einen regelrechten Rundumschlag im Ort durchzuführen ? Müssen wirklich alle daran glauben, die älter sind ? Die Huberin ist selbst schon im letzten Trimester ihres Lebens angekommen und reagiert dementsprechend...Thomas Raab packt ein heißes Eisen an und und nimmt den aktuellen politischen und gesellschaftlichen Rechtsruck zum Anlass, um daraus einen Krimi zu stricken, der theoretisch genügen Potenzial aufweist, um mich an die Seiten zu fesseln. Jedoch ist der Humor ein ganz spezieller und der liegt mir so ganz und gar nicht. Nicht, dass ich zum Lachen in den Keller gehe, aber die Gags und Pointen sind zu gewollt, zu schräg und mitunter auch richtig pechschwarz eingefärbt, sodass sie bei mir einfach nicht zünden, ja nicht nicht einmal einen müden Lacher hervorrufen.Die Handlung liest sich zäh und ist in vielen Teilen eher verwirrend statt schlüssig und ich verliere oftmals den Faden. Hanni als weibliche Hauptfigur ist in meinen Augen sehr gewöhnungsbedürftig und ihre Auftritte wirken manchmal recht unbeholfen und linkisch. Zwar hält der Autor seinen Leser:innen den gesellschaftskritischen Spiegel vor, nutzt ungeklärte Verbrechen der Ewiggestrigen als Aufhänger, jedoch verliert sich Raab in zu vielen Themen, die er mit in die Geschichte packt. Fast entsteht das Bild, als habe er unglaublich viele strittige Anhaltspunkte auf seiner Agenda stehen, die unbedingt den Weg ins Buch finden und abgearbeitet werden müssen.Es ist von allem irgendwie zu viel und doch ist es mir zu wenig von dem, was ich mir unter Titel und Klappentext vorgestellt habe. Dieses Buch wird sicherlich eine große Fangemeinde finden und glücklich machen - mich lässt es leider enttäuscht zurück.