"Tristan und Isolde" ist in der "inneren Dimension" schwer zu messen. Kein anderes der Musikdramen Wagners ist so völlig auf ein einziges Thema konzentriert, verzichtet so weitgehend auf theatralische Handlung und ist so ausschließlich auf den Ausdruck tiefster Gefühle angelegt: die Liebe zweier Menschen, die bis in den Tod dauert. Wagner schuf hier neuartige Musik, an deren Beginn ein Akkord ohne tonale Bindung steht, so dass von einem der Anfänge der "Neuen Musik" gesprochen werden kann. Lange Zeit musste der Komponist nach einem Uraufführungstheater für dieses Werk suchen, bis König Ludwig II. von Bayern es 1885 in München unter Hans von Bülow uraufführen ließ. "Tristan und Isole" wurde für alle Zeiten ein Bekenntnis zur ewigen Welt der Gefühle, zum Sieg des Humanismus über den Materialismus.
Dieses Buch enthält neben dem Textbuch einführende Kommentare von Kurt Pahlen. Er begleitet das musikalische und das äußere wie innere dramatische Geschehen der Oper mit Hinweisen zu kompositorischer Struktur und Sinnzusammenhang. Eine kurze Inhaltsangabe und ein Abriss der Entstehungsgeschichte stellen das Werk in einen Zusammenhang mit dem Gesamtschaffen des Komponisten und seiner Biographie und bieten eine umfassende, reich illustrierte Einführung.
Inhaltsverzeichnis
Zur Aufführung - Textbuch mit Erläuterungen zu Musik und Handlung - Inhalt - Zur Geschichte von "Tristan und Isolde" (Von der Legende über die Literatur zur Oper Wagners) - Die Musik zu "Tristan und Isolde": Modulation, Chromatik, unendliche Melodie - Quellen, Gedanken, Interpretationen zu "Tristan und Isolde" - Wagner erklärt das Vorspiel - Aufführungen der Oper "Tristan und Isolde" bis zur Jahrhundertwende - Biographische Daten aus dem Leben Richard Wagners - Die Bühnenwerke Richard Wagners