¿Vergangene Zukunft ¿ zukünftige Vergangenheit¿
Die Neuübersetzung älterer Science Fiction Literatur entwickelt sich immer mehr zum Trend. Nun ist mit "Grenzwelten" von Ursula K. Le Guin im Fischer Tor ein Buch erschienen, das auf 400 Seiten die beiden Romane "Das Wort für Welt ist Wald" und "Die Überlieferung" beinhaltet.Beide Romane sind der Teile des Hainish-Zyklus, in dessen Mittelpunkt die Besiedlung ferner Planeten durch die Menschen steht. Das Setting beider Romane ist dabei durchaus gelungen und mit einer sprachlichen Tiefe erzählt die Autorin die Geschichten. Dabei stehen die Science Fiction Elemente eher im Hintergrund und sind daher so eigentlich nur Mittel zum Zweck. Im Vordergrund steht die Kultur, das Wissen und das Leben.So handelt "Das Wort für Welt ist Wald" von der Versklavung eines ganzen Planeten, um sich den vorhandenen Ressourcen zu bemächtigen. Aber die heimischen Waldbewohner wehren sich gegen die Eroberer. der Roman "Die Überlieferung" erzählt in eindringlicher Weise von einer Gesellschaft, die ihre kulturelle Vergangenheit unterdrückt.Beide Romane sind auf einem sprachlich hohen Niveau und setzen sich eindrucksvoll mit ihrem Thema auseinander, so dass es sich schon fast um sozialkritische Texte im Gewand eines Science Fiction Romans handelt. Das müssen Leserinnen und Leser mögen, dann werden sie auch dementsprechend gut unterhalten. Alle anderen sollten vielleicht erst einmal reinlesen, ob diese Art von Science Fiction Literatur sich für sie persönlich tatsächlich eignet.---Das Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt.---