Inhalt:Das Schiff der Templer sinkt nach dem Angriff ihrer Feinde. Sie befanden sich auf einer Mission nach Arabien. Salim schenkt Robin einen Ring, der sie beschützen soll. Denn Robin wird an Land gespült und von einem Fischerdorf aufgenommen. Wenig später kommt ein Sklavenhändler vorbei, der das ganze Dorf versklavt und sie in sein Anwesen mitnimmt. Dort wird Robin aber nicht wie die anderen Sklaven behandelt, sondern wesentlich besser. Schon bald fragt sie sich, woran das liegt, dass sie diese Sonderbehandlung bekommt. Liegt es daran, dass sie eine Christin unter Muslimen ist oder ist es doch der Ring, den Salim ihr gegeben hat? Der Ring beschützt sie nicht nur, sondern ist das letzte Andenken an ihren Geliebten. Ich fand, nachdem das Schiff gesunken war und sich Robin in Omar Khalids Gefangenschaft befand, sehr zäh zu lesen. Wahrscheinlich diente dieser lange Part dazu, um das Land und Robins neue Umgebung kennenzulernen. Es war auch wichtig, um ein Bild zu bekommen, wie es damals in Arabien aussah (obwohl ich nicht weiß, inwieweit die historischen Aspekte stimmen, da ich mich damit nicht auskenne; daher gehe ich einfach davon aus, dass der Autor gut recherchiert hat). Aber irgendwie hat sich das sehr gestreckt und sehr sehr lange war nicht klar, warum Robin so anders behandelt wurde wie die anderen Sklaven. Eigentlich wurde das wirklich erst am Schluss aufgeklärt, obwohl sich schon ab Robins Fluchtversuchen sich bei mir eine Ahnung kristallisierte. Eigentlich hatte ich mich schon im Band 1 gefragt, was Salim für eine Rolle spielte, da er schon dort nicht wie ein Sklave behandelt wurde. Ich fand die ganzen neuen Figuren in diesem Band nicht so gut. Eigentlich hätte ich mich viel mehr dafür interessiert, wenn mehr davon gezeigt worden wäre, wie sich Robin als ¿Bruder Robin¿ weiter geschlagen hat. Leider wurde das nur kurz am Anfang auf dem Schiff gezeigt und da auch nur bedingt, da Robin schwer seekrank ist. Mir haben vor allem die Figuren aus dem ersten Band sehr gefehlt.Die neuen Figuren in ihrer Gefangenschaft fand ich eigentlich alle unsympathisch, da sie alle Robin auf eine gewisse Weise abwertend behandelt haben. Die einen, weil sie in ihren Augen nicht mehr als eine Sklavin ist, die anderen haben ein falsches Spiel gespielt und die anderen haben sie mit Abschätzung behandelt, weil sie Christin und keine Muslimin ist. Robin hat durch ihre Gefangenschaft zeitweise den Eindruck bekommen, dass Muslime wesentlich grausamer sind wie Christen. Allerdings wurde schon bald dagegengehalten und ihr gezeigt, was Christen den Arabern antaten. Ich fand das Thema eigentlich ganz spannend, da gezeigt wurde, dass es nicht am Glauben liegt, ob ein Mensch grausam / gewalttätig ist, sondern an diesem selbst. Das sind halt wieder diese Menschen, die im falschen Glauben handeln. Allerdings mag ich das persönlich gar nicht so genau beurteilen, da ich selbst Atheistin bin.An Omar Khalid wurde allerdings gezeigt, dass ein Mensch nicht nur eine Seite hat, auch wenn ich es die Argumentation schon wieder schwach finde, dass sich ein Mensch wegen der Liebe ändern kann und will. Als wäre nun Liebe das Einzige, was einen Menschen verändern kann. Es war auch etwas¿ seltsam, als sich Gefühle zwischen Omar und ihr entwickelt haben. Er, der ihr so viel angetan hat und sie, die durch ihn so viel erdulden musste. Das verwirrende daran war eigentlich, dass sie diese auf gewisse Weise wirklich erwidert hat, wenn sie diese allerdings Omar nicht zugestehen wollte. Das wurde meiner Meinung gut gelöst. Zudem, nur, weil Omar an manchen Stellen gnädig wirkte, hatte das seine vorangegangen Taten ja nicht besser gemacht. Es zeigte nur, dass er anders kann, wenn er denn will. Etwas seltsam fand ich auch, wie Robin eine neue Sprache gelernt hat. Am Ende des Bandes scheint es so, als würde sie jetzt fließend arabisch sprechen. Für mich wäre logisch gewesen, wenn in der einen oder anderen Stelle darauf hingewiesen wurde, dass sie vielleicht manche Worte oder Redewendungen nicht 100% versteht, da es ja NICHT ihre Muttersprache ist. Zwar kann ich nicht sagen, wie viel Zeit wirklich vergangen ist, aber mir persönlich ging das zu schnell wie sie die Sprache gelernt hat. Sie kann da zwar begabt drin sein (wahrscheinlich mehr als tanzen zu lernen, woran sie ja kläglich gescheitert ist), aber dennoch gibt es meiner Meinung immer noch Grenzen.Ansonsten war das Buch stellenweise sehr grausam. Wenn man bedenkt, dass Robin noch sehr jung ist (15 oder 16 glaube ich), dann ist das alles schon sehr viel. Allerdings weiß ich nicht, ob ihr da einfach mehr zugemutet wurde, als notwendig war, wenn Figuren anders gehandelt hätten. Die Ausreden am Ende¿ na ja. Es scheint ja wieder bergauf zu gehen, aber ich denke Robin hat noch immer nicht richtig realisiert ihn welchen Land sie sich befindet. Fazit: Mein größter Kritikpunkt an dem Buch ist eigentlich, dass es sich gerade die erste Hälfte sehr gezogen hat. Ich denke, man hätte das Buch kürzer und knackiger halten können und hätte doch nichts an der Charakterentwicklung eingebüßt. Ich vergebe 3 Sterne.