2008 habe ich begonnen, vom Wetzlarer Dom in Richtung Santiago de Compostela zu pilgern. Zunächst ging es über den Lahn-Camino nach Lahnstein und von dort über den Mosel-Camino nach Trier. Vom Grab des Apostels Matthias in der ältesten Stadt Deutschlands machte ich mich erstmals ins benachbarte Ausland auf den Jakobsweg - und zwar nach Vézelay. Zunächst pilgerte ich noch alleine, ab 2011 war mein Kamerad und Pilgerfreund Jörg mein Begleiter. Im Juni 2013 erreichten wir Vézelay und legten danach zumindest in Frankreich eine Pilgerpause ein. Während wir im Folgejahr noch gemeinsam auf dem Camino Portugues unterwegs waren, sollte es bis zu unserer nächsten gemeinsamen Unternehmung bis 2019 dauern.
In weiteren drei vierzehntägigen Abschnitten absolvierten wir die Via Lemovicensis von Vézelay nach Saint-Jean-Pied-de-Port. Diese ist - obwohl zu den Hauptrouten in Frankreich zählend - überwiegend ein sehr einsamer Weg durch sehr ländliche Gegend. Wer also Ruhe sucht, ist hier genau richtig. Die Markierung des Weges ist ausgezeichnet und es gibt vermehrt Pilgerherbergen, die wir sehr gerne angesteuert haben. Dort wurden wir immer sehr herzlich empfangen und mit allem Nötigem versorgt.
Nach 942 Kilometern ab Vézelay erreichten wir den Pyrenäenort Saint-Jean-Pied-de-Port, der für die meisten Pilger der Startpunkt für ihren Jakobsweg darstellt. Für Jörg und mich ist er nach Vézelay ein weiteres wichtiges Zwischenziel, das es auf dem Weg nach Santiago de Compostela zu erreichen galt.