Kompakte, interessante Beiträge, die ein breites Spektrum der südkoreanischen Kultur abbilden.
In ¿K Universe: Von K-Pop bis K-Drama: Trends Made in Korea¿, im November 2022 bei CONBOOK erschienen, nehmen uns die Autoren Dennis Kubek und Bielle Kim auf 288 Seiten mit auf eine Reise durch die Kultur und die Trends Südkoreas, aufbereitet in verschiedenen Kategorien mit kurzen, informativen Texten und passenden Bildern.Neben Themen wie koreanischem Essen, dem Alltags- und Stadtleben wird sich auch spezielleren Trends wie dem K-Pop, koreanischem Entertainment, Webseiten und weiterem angenommen.Von Kimchi bis hin zu Dating¿K-Universe¿ ist in insgesamt sieben große Unterbereiche eingeteilt, die sich nochmals in unzählige kleinere Abschnitte untergliedern: K-Food, K-Trends, K-Entertainment, K-Web, K-City, K-Pop und K-Life. Was sich zunächst nach viel anhört, entspricht aber nur 20-40 Seiten je Kategorie, weshalb man sich recht schnell durch die einzelnen Abschnitte lesen kann. Dennoch sind es viele Informationen zu noch mehr Bereichen, die einem einen breit gefächerten Überblick verschaffen.In allen Bereichen werden hier die geläufigsten Trends beziehungsweise die bekanntesten Themen behandelt. So geht es bei ¿K-Food¿ unter anderem um Kimchi ¿ das Nationalgericht schlechthin, die vielseitige regionale Küche Südkoreas, die hohe Anzahl und Beliebtheit von koreanischen Cafés, das Streetfood ¿ welches man an jeder Ecke an passenden Ständen findet.Übersichtlich gestaltet & kurz und bündig formuliertDie einzelnen Themen (beispielsweise Kimchi) bekommen je vier Seiten (zwei davon dienen jedoch als eine Art ¿Deckblatt¿) gefüllt mit bis zu acht kleinen Abschnitten mit den wichtigsten Informationen: beim K-Food in Form von einzelnen, sehr populären Gerichten und einem dazugehörigen Bild der jeweiligen Speise.Kurz und bündig fassen die kleinen Abschnitte das Wichtigste zusammen und heben in sachlicher Sprache die Besonderheiten hervor ¿ so zum Beispiel über die kleineren Cafés, die sich oft auf spezielle Themen spezialisieren und ein besonderes Erlebnis bieten, im Gegensatz zu den großen Kaffeehaus-Ketten. Koreanische Mode und aufgezwungene Schönheitsideale ¿ nicht alles ist so schön wie es aussiehtWährend Südkoreaner überall auf der Welt wegen ihrem Modegeschmack, ihrer Natürlichkeit und ihrer Fähigkeit, selbst in lässiger Kleidung stylisch auszusehen, bewundert werden, zeigt uns das Buch auch die Schattenseiten dieses Strebens nach gutem Aussehen: die Vorgabe bestimmter Schönheitsideale und die beängstigende Normalität chirurgischer Eingriffe, denen sich rund ein Viertel der Bevölkerung bereits unterzogen hat.Vom Schönheitswahn kommen wir zu ganz anderen Trends: dem Streben nach technischem Fortschritt. Ähnlich wie in Japan besitzen auch Koreaner viel Begeisterung für technische Gimmicks, Roboter und Automation. Hier kann der Leser bei Robotern, die als Kellner, Warenlieferant oder zur Überwachung dienen, selbst entscheiden, ob er fasziniert oder abgeschreckt ist.Entertainment made in KoreaKoreanische Filme und Serien üben einen besonderen Reiz sowohl auf das heimische Publikum als auch Zuschauer von außerhalb aus. Seien es die Drama, die den Zuschauer mehr auf emotionaler Ebene erreichen als westliche, dramatisch oft überzogene Produktionen oder die Einbindung normaler, alltäglicher Handlungselemente, die noch mal einen besseren Einblick in die Kultur schaffen.Natürlich gibt es hin und wieder auch etwas überzogene Schauspieldarbietungen ¿ meist aber nur bei einzelnen Rollen. Nicht alle Filme und Serien können mit einem aufwendigen, teuren Effektspektakel aufwarten, wie es bei Hollywood-Produktionen der Fall ist. Dafür gibt es nicht weniger talentierte Drehbuchautoren, wie sich im Falle von Hwang Dong-hyuk (¿Squid Game¿) zuletzt zeigte, die nicht davor scheuen, gesellschaftskritische Themen umzusetzen. Allgemein gelten südkoreanische Produktionen als gut geschrieben und emotional fesselnd. Koreanischer ArbeitsalltagWie wir es so ähnlich bereits aus Japan kennen, ist vor allem der Arbeitsalltag in Korea nicht immer leicht. Oft müssen die Angestellten bleiben, bis der Chef geht und auch die permanente Erreichbarkeit wird von vielen Arbeitgebern vorausgesetzt. Den Arbeitnehmern, für die dieser Einsatz die Möglichkeit für beruflichen Aufstieg bietet, bleibt da kaum eine Wahl.Bei der Schulbildung werden die Koreaner ebenfalls schon früh unter Druck gesetzt, um später auf eine der besten Universitäten gehen zu können. Zwar hat Südkorea eines der besten Bildungssysteme, das geht jedoch auf Kosten der Schüler, Schülerinnen und Studierenden.Dafür gibt es Dienstleister, die rund um die Uhr Waren, Pakete oder auch Dokumente zustellen (die sogenannten ¿Quick Service Men¿), denn die Südkoreaner sind von Natur aus ungeduldig. Dafür geht vieles ¿ auch auf Ämtern ¿ schneller und zuverlässiger und selbst nachts kann man sich in den Metropolen noch Essen oder einen Kaffee liefern lassen.FazitEs ist die Vielfältigkeit Südkoreas, die Menschen überall auf der Welt begeistert. Einerseits ein Land des Fortschritts, das technisch weiterentwickelter ist als viele andere Industrienationen, andererseits ein Land mit reicher Kultur und festen Traditionen, die auch im Alltag zu spüren sind. ¿K-Universe¿ gibt einen Einblick in diese Diversität und die unzähligen kulturellen Eigenheiten des Landes.Dabei kommen auch Themen zur Sprache, die eher negative Seiten zeigen ¿ wie den Schönheitswahn, die Anonymität im Netz und daraus resultierenden Folgen wie Mobbing oder die Beziehung zu Nordkorea.Die aufgezeigten Trends sind zu viele, um sie hier alle zu besprechen. Neben Dating, Supermärkten, Wohnen und der Sprache erwarten euch noch viele weitere interessante Themen in ¿K-Universe¿, die euch für eine gewisse Zeit mit nach Südkorea nehmen.Info:Titel: K Universe: Von K-Pop bis K-Drama: Trends Made in KoreaVerlag: CONBOOKErscheinungsjahr: 2022Autor & Illustrationen: Dennis Kubek, Bielle KimSeiten: 288Preis: 19,95 EuroGenre: ReiseerzählungISBN: 978-3958894457Vielen Dank an den CONBOOK-Verlag für das Bereitstellen des Rezensionsexemplares.