Soziobiologie ist den evolutionsbiologischen Ursprüngen und Gründen tierlichen und menschlichen Sozialverhaltens auf der Spur. Kosten und Nutzen des Soziallebens werden in diesem Buch genauso behandelt wie Strategien sozialer Konkurrenz, also Gewalt, Kampf und Dominanz, aber auch Kooperation, Altruismus und Solidarität. Die grundsätzlich in Konflikt miteinander stehenden Interessen zwischen dem männlichen und weiblichen Geschlecht sind Treibstoff der sexuellen Selektion. Liebe und Partnerschaft einerseits und Hegemonie und Ausbeutung andererseits sind sexuelle Strategien. Kooperation ist als momentaner, immer auch brüchiger Kompromiss im Kampf der Geschlechter zu verstehen. Außerdem geht es in diesem Buch um die neuesten Erkenntnisse zur Evolution des Eltern/Kind-Verhältnisses und damit um die Frage, wie das Naturgeschehen ein Brutpflegeverhalten hervorbringen konnte, das Kindesvernachlässigung und -tötung und zugleich aber auch intensive, tief empfundene elterliche Zuneigung und Fürsorge möglich macht. Und schließlich wird ein Blick auf die Frage geworfen, wie eine evolutionäre Perspektive auf das menschliche Verhalten zu einem modernen Menschenbild beiträgt und wie das stammesgeschichtliche Erbe menschliche Moral, Erkenntnisfähigkeit und Bewusstsein und nicht zuletzt auch die typisch menschliche Religionsfähigkeit beeinflusst.
Die Zielgruppen
Das Buch richtet sich an Studierende und Lehrende der Biologie, Anthropologie, Psychologie und Sozialwissenschaften und an alle an der evolutionären Geschichte des menschlichen Sozialverhaltens Interessierte.
Der Autor
Prof. Dr. Eckart Voland, geb. 1949 in Hann. Münden (Niedersachsen), studierte Biologie und Sozialwissenschaften an der Universität Göttingen und promovierte 1978 mit einer Arbeit zum Sozialverhalten von Primaten. Seit 1995 ist er Professor für Philosophie der Biowissenschaften am Zentrum für Philosophie und Grundlagen derWissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen. Dort forscht und lehrt er vorrangig auf den Gebieten der Human-Soziobiologie und der Biophilosophie, insbesondere der evolutionären Ethik, Ästhetik und Religionswissenschaft. Er ist Autor zahlreicher Bücher und im Beirat mehrerer internationaler Fachzeitschriften.
Rezension der Vorauflage
Nach einer Einführung in Paradigma, Konzepte und Modelle der Soziobiologie werden drei Themenkreise behandelt: Kooperation und Konflikt in sozialen Gruppen, Geschlechterbeziehung, Elternstrategien. So liegt nun ein ausgezeichneter Überblick über den Forschungszweig der Soziobiologie auf dem neuesten Stand vor.
Inhaltsverzeichnis
1 Paradigma, Konzepte und Modelle der Soziobiologie. - 2 Kooperation und Konflikt in sozialen Gruppen. - 3 Geschlechterbeziehungen. - 4 Fortpflanzungsstrategien. - 5 Soziobiologie, Anthropologie und menschliche Kultur.
Aus den Rezensionen:
. . . die Adressaten für dieses kompakte Lehrbuch nicht nur Studierende und Lehrende der Biologie, sondern auch der Anthropologie, Psychologie und Sozialwissenschaften. Ein gutes, empfehlenswertes klassisches Lehrbuch, mit ausschließlich schwarz-weißem Bildmaterial und Graphiken. (R. Gerstmeier, in: Entomofauna, Jg. 36, Heft 10, 2. Januar 2015)
Insgesamt liefert dieses Buch eine nach wie vor empfehlenswerte Einführung in die zentralen Themen der sozialen Evolution, die diese Themen gerade auch für Nicht-Biologen zugänglich machen. Als umfassende Einführung in die Verhaltensbiologie ist dieses Buch weder gedacht noch geeignet, aber es stellt eine sehr lesbare und empfehlenswerte ergänzende Lektüre für Studierende und Dozenten der Psychologie, Anthropologie und Philosophie dar.
BIOSpektrum, Peter Kappeler, Juni 2013
Nach einer Einführung in Paradigma, Konzepte und Modelle der Soziobiologie werden drei Themenkreise behandelt: Kooperation und Konflikt in sozialen Gruppen, Geschlechterbeziehung, Elternstrategien. So liegt nun ein ausgezeichneter Überblick über den Forschungszweig der Soziobiologie auf dem neuesten Stand vor. < Natur und Museum>
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