Mikrologien - das sind die Kleinigkeiten, die kleinen Dinge. Sie erscheinen oft als unbedeutend, niedlich, dem Übersehen preisgegeben. Aber erschöpft sich ihr Logos in dieser (scheinbaren) Schwäche? Die vorliegenden Aufsätze entdecken andere Potenziale des Kleinen. In Literatur und Philosophie wird das Grundlegende, das Störende, das Dichte, die fantastische Welthaltigkeit aufgespürt. Die Autoren stecken an exemplarischen Gegenständen einen historischen Raum vom 17. bis zum 21. Jahrhundert ab und erkunden das Kleine als motivische, formale, epistemische und poetologische Instanz. Die mikrologische Recherche zeigt, dass die keimhafte, monadische und atomistische Relation zum Großen und Ganzen die literarische und philosophische Einbildungskraft enorm provoziert hat.
Der Band behandelt u.a. Arbeiten von Walter Benjamin, Adalbert Stifter, Samuel Beckett, Franz Kafka, Heinrich von Kleist und Virginia Woolf.