Liebe Leserinnen und Leser!
Um die Mitte des 1. Jahrtausends v. Chr. ging ein Ruck durch die Menschheit. Vielerorts auf der Welt entfalteten Denker wie Heraklit, Sokrates, Zarathustra, Buddha oder Konfuzius neue, aufklärerische Denkschulen und Religionen. Was für eine verblüffende Gleichzeitigkeit! Jedenfalls wenn es nach Karl Jaspers geht. Der deutsche Philosoph (1883-1969) entwickelte die These von der Achsenzeit: Damals hätten große Gelehrte unabhängig voneinander und weltweit den Grundstein moderner Gesellschaften gelegt. Es war eine verführerische Idee, mit der Jaspers beweisen wollte, dass die gesamte Menschheit das Zeug zum vernunftbegabten Denken hat. Ab S. 14 erklärt Journalist und Historiker Maximilian Zech, was es mit der erfundenen Epoche der Achsenzeit auf sich hat, mit der sich Fachleute bis heute beschäftigen.
Zudem ein Hinweis in eigener Sache: In diesem Jahr haben wir Sie in einer Umfrage um Ihre Meinung zu »Spektrum Geschichte« gebeten. Aus Ihren Antworten konnten wir wertvolle Erkenntnisse gewinnen und das Heft für Sie verbessern. Was ist neu? Wir liefern Ihnen jetzt mehr »Nachrichten«, und wir haben die Rubrik »Glanzstücke« angepasst. Nicht über viele, sondern über ein »Glanzstück« aus Archäologie, Geschichte und Anthropologie berichten wir ausführlich.
Eine aufschlussreiche Lektüre wünscht Ihnen Karin Schlott, Redaktion Spektrum der Wissenschaft