Unter den Millionen von Displaced Persons (DP), die sich nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland, vor allem in der US-Zone aufhielten, waren in großer Zahl Juden aus Osteuropa. Viele waren von den nationalsozialistischen Besatzern zur Zwangsarbeit ins Reich verschleppt worden, andere hatten ihre Staaten verlassen, weil jüdisches Leben dort nahezu vollständig vernichtet war und Antisemitismus weiterhin grassierte. Mit ihrem Alltag, ihren Lebensbedingungen und ihrer sozialen Realität in den DP-Camps beschäftigt sich der vorliegende Band aus gesellschafts- und kulturgeschichtlicher Perspektive.
Inhaltsverzeichnis
Aus dem Inhalt:Atina Grossmann: Von Opfern zu staatenlosen Ausländern. Jüdische Überlebende in DeutschlandBarbara Distel: Erinnern statt Verdrängen. Nikolaus Lehners Kampf in DachauDirk Riedel: Zwangsarbeit - Vernichtung - Überleben. Die ungarischen Jüdinnen und Juden im KZ Dachau und ihr Leben nach 1945Anna Andlauer: »The Rage to Live«. Überlebende Kinder im Kloster Indersdorf und Greta Fischers sozialpädagogische ErfahrungenAnnette Eberle: Befreiung ohne Heimkehr. Zeugnisse jüdischer Überlebender des KZ Dachau über ihre Entscheidung zur EmigrationAndrea Sinn: Die Anfänge des Zentralrats der Juden in Deutschland