Interessanter Plot, aber die zwei exzentrischen Protagonisten sind anstrengend.
Du verabscheust deinen Nachbarn? Du hast eine offene Rechnung mit deiner Ex-Frau? Du wünschst deinem Chef den Tod? Dann setze ihn auf unsere Liste und warte, ob die anderen User für ihn voten. Aber überlege es dir gut, denn manchmal werden Wünsche wahr...Es ist der erste gemeinsame Fall von Kommissar Daniel Buchholz und seiner Kollegin Nina Salomon, und er führt sie auf die Spur des geheimnisvollen Internetforums "Morituri". Dort können die Mitglieder Kandidaten aufstellen und dann für sie abstimmen. Dem Gewinner winkt der Tod. Aber das Internet ist unendlich, die Nutzer schwer zu fassen. Nur der Tod ist ausgesprochen real, und er ist näher, als Buchholz und Salomon glauben ...Im Darknet existiert das Forum Morituri, in dem jeder unliebsame Mitmenschen nominieren kann, denen man den Tod wünscht. Alle Mitglieder des Forums stimmen innerhalb eines festgelegten Zeitraums über die Vorschläge ab und wählen vier Kandidaten aus, welche die Exekution am meisten verdient haben. Dem Gewinner winkt der Tod, der natürlich auch live im Darknet übertragen wird. Das Forum ins Leben gerufen hat der User Trajan, der auch die Rolle des Gamemasters übernimmt.Der Hamburger Kommissar Daniel Buchholz und seine neue Kollegin Nina Salomon wollen den Drahtzieher hinter diesem perfiden Forum finden, bevor noch mehr Menschen sterben müssen.Die Grundidee war wirklich spannend, denn gerade in unserem digitalen Zeitalter, der Verrohung der Gesellschaft und dem Voyeurismus ist die Idee eines solchen Forums durchaus denkbar. Zeitweise hat die Handlung mich sogar etwas an SAW erinnert, als es um die Morde ging. Die Suche nach dem Täter war wirklich spannend, auch wenn zum Ende hin immer offensichtlicher wurde, wer hinter dem Forum steckt. Was mich leider etwas gestört hat, waren die konstruierten Konflikte zwischen den Ermittlern. Beide haben natürlich ihr privates Päckchen zu tragen und sind nicht die einfachsten Persönlichkeiten. Sowas habe ich in Thrillern einfach schon zu oft gelesen und finde es inzwischen anstrengend - in diesem Fall müssen hier auch explizit Ninas gefährliche Alleingänge genannt werden. Für meinen Geschmack hat sich die Handlung einfach ein bisschen zu viel um die Protagonisten und zu wenig um die Tätersuche gedreht.Die Perspektive wechselt immer wieder zwischen Daniel und Nina, so dass man beide Charaktere und ihre Gedankengänge kennenlernt. Auch den Täter begleitet man ein paar Mal kapitelweise.Ich habe die Geschichte als Hörbuch, vertont durch Sascha Rotermund (als Kommissar Buchholz) und Christiane Marx (als Nina Salomon) gehört und fand die beiden als Sprecher gewohnt gut.