Stella hat ihr halbes Leben im Krankenhaus verbracht. So auch jetzt, da eine Erkältung sie mal wieder vollkommen aus der Bahn geworfen hat. Doch sie leidet an Mukoviszidose und jede kleine Krankheit könnte ihren Tod bedeuten. Normalerweise hat sie dabei immer alles im Griff, denn Stella ist unglaublich stark. Als dann allerdings ein weiterer Patient auf der Station auftaucht, ist plötzlich nichts mehr so, wie es mal war. Denn Will schafft es sofort mühelos in ihr Herz. Dabei darf sie ihn niemals berühren. Das könnte sie umbringen. Aber jeden Tag, den sie in seiner Nähe verbringt, macht es ihr immer schwerer, sich an alle Bedingungen zu halten. Was hat das Leben noch für einen Sinn, wenn man den Menschen, den man liebt, nicht berühren darf?
Maximiliane Häcke und Dirk Petrick erzählen abwechselnd die lebendige Geschichte rund um Stella und Will und bringen durch ihre Stimmen die Atmosphäre die Kulisse zum Vibrieren.
Die Geschichte "Drei Schritte zu dir" entstammt einer Idee von Rachael Lippincott, Mikki Daughtry und Tobias Iaconis. Zusammen erzählen sie eine erstaunliche Geschichte, die bewegt und nachhaltig berührt.
Mukoviszidose ist eine schreckliche Krankheit, an der viele Menschen viel zu früh sterben. Ihre Lungenfunktion baut nach und nach ab, bis sie kaum noch selbstständig atmen können. Will und Stella beschreiben in dieser Geschichte ihre Erlebnisse mit diesem schrecklichen Martyrium, das sie bereits von Kindesbeinen an begleitet.
Natürlich stehen in dieser Handlung Will und Stella im Fokus der Erzählung.
Maximiliane Häcke lässt durch ihre Stimme Stella bildlich und facettenreich erscheinen. Sehr glaubwürdig und mit viel Hingabe lässt sie den Hörer an der Erzählung und Stellas Sorgen teilhaben. Die junge Frau ist unglaublich krank, gibt aber nicht auf. Trotz ihrer zahlreichen Krankenhausaufenthalte ist sie nicht gewillt, ihre Eltern so früh zu verlassen. Schließlich haben sie schon Schreckliches in der Familie durchgemacht. Stella fühlt sich für ihre Eltern verantwortlich, weshalb sie um so härter für ihr eigenes Überleben kämpft.
Will hat zu der Krankheit Mukoviszidose noch einen weiteren Virus, der seine Lunge zusätzlich schwächt. Durch diesen Virus wird er vermutlich niemals eine Spenderlunge erhalten, weshalb seine Lebenserwartung unglaublich kurz ist. Er scheint damit abgeschlossen zu haben, doch seine Mutter kämpft um ihn. Sie schleift ihn von einem Krankenhaus zum nächsten. Immer mit der Hoffnung im Gepäck, doch noch ein Heilmittel zu finden. Will hingegen wartet nur noch auf seinen 18. Geburtstag, damit er endlich Abstand von dem Kampf und den Krankenhäusern nehmen kann. Erst durch Stella ändert sich sein Blick auf die Welt. Aber ist es dann vielleicht schon zu spät? In jedem Fall spricht Dirk Petrick den sympathischen jungen Mann so glaubwürdig, dass es leichtfällt, Will ganz ins Herz zu schließen. Zusammen bilden sie ein harmonisches Paar, das für ordentlich Schwung sorgt.
Die Handlung ist tränenreich und sehr tragisch gestaltet worden. Ständig hängt das Damoklesschwert Mukoviszidose über ihnen. Ständig die Angst, dass Stella sich an Wills Virus ansteckt und ihr Leben damit noch zusätzlich verkürzt. Ständig die Sorge, dass alles den Bach runtergehen könnte. Dabei möchte der Hörer nur etwas Positives erleben. Etwas Positives für diese zwei Menschen, die vermutlich schon genug Schlechtes durchgemacht haben. Durch die dramatischen Ereignisse bietet dieses Hörbuch keine leichte Kost, vielmehr eine Geschichte, die bewegt und zu Tränen rührt.
Emotional und mitreißend!
Mein persönliches Fazit:
Dieses Hörbuch hat mich richtig überrascht. Zu Beginn habe ich mich noch gefragt, ob die Kulisse des Krankenhauses nicht vielleicht doch etwas zu wenig sein könnte, um mich zu begeistern. Doch nach und nach wirkt die Handlung gar nicht mehr auf dieses weiße Gebäude reduziert. Es ist so aufregend und ergreifend, dass ich einfach immer weiterlauschen musste.
Will und Stella sind mir sofort ans Herz gewachsen. Ihre Schicksale sind mir unglaublich nah gegangen und ich habe jede Minute mitgefiebert. Bis zum Schluss habe ich gebangt und mit beiden mitgefiebert. Natürlich werde ich jetzt nicht verraten, wie es ausgegangen ist, doch Taschentücher solltet ihr auf jeden Fall parat haben.
Die Worte sind mir durch Mark und Bein gegangen. Die Liebe der Beiden ist so tief und aufrichtig, die Krankheit hingegen ein solcher Mistkerl. Ich habe in jedem Fall eine wunderbare Geschichte gelauscht, die mich ideal unterhalten und für eine Weile gänzlich verzaubert hat. Sehr gerne möchte ich für dieses Jugendbuch, das vom DAV auch als Hörbuch präsentiert wird, meine ganze Empfehlung aussprechen. Hier könnt ihr eine tiefgründige und emotionale Erzählung erleben, die euch bewegt und nicht mehr loslässt. Viel Freude dabei