Wie viel weiß man über die DDR der 50er Jahre? Ich muss gestehen: wenig. Das Wenige, was ich weiß, habe ich mir angelesen oder in Dokumentationen gesehen. Selbst im Geschichtsunterricht wurde das Kapitel der deutschen Geschichte übersprungen. Deshalb war ich neugierig auf diesen Max Heller Krimi. Frank Goldammer ist bekannt dafür, dass er sehr gut recheriert und stets versucht nah an der Realität zu schreiben. Dieses Gefühl "nah an der Realität" hatte ich beim Hören des Buches die ganze Zeit. Natürlich steht der Krimi im Mittelpunkt, aber der Autor beschreibt sehr genau die Stadt Dresden, die Umstände und die Unruhe der Menschen. Er lässt Heller immer wieder ins Zweifeln kommen und er bringt ihn an seine Grenzen. Seine Frau Karin ist in den Westen gereist, um den Sohn zu besuchen. Er ist mit der Ziehtochter und der verwirrten alten Nachbarin zurückgeblieben. Keine leichte Situation, da immer die Angst aufkommt, dass Karin nicht wiederkommen wird. Der Fall ist diesmal sehr ausschweifend und mit vielen kleinen Nebenspielplätzen. Es kommen recht zügig ein paar Tote zusammen und man muss aufpassen, dass man den roten Faden nicht verliert. Für mich war der vierte Fall nicht ganz so stark wie die Vorgängerkrimis. Zu viele Personen und zu viele Verwicklungen machten es mir schwer der Geschichte zu folgen. Obwohl das Hörbuch wieder sehr gut von Heikko Deutschmann vorgelesen wurde, konnte mich der Fall nicht ganz so sehr mitreißen. Dafür fand ich die Beschreibungen der Menschen und der Gesamtsituation sowie der privaten Gedanken und Sorgen von Max Heller sehr gut. Wer die Reihe nicht kennt und sie hören möchte, sollte mit dem ersten Fall starten, da man sonst die Beziehungen der Charaketere nicht so gut nachvollziehen kann.