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Elefantensommer

Ein 2 Tonnen schwerer Grund, morgens aufzustehen.

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Hörbuch CD
19,99 €inkl. Mwst.
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Sila wartet seit Monaten auf ihre Mutter, die wegen eines Problems mit der Einwanderungsbehörde in ihre Heimat Türkei zurückkehren musste. Doch dann lernt das Mädchen Gio kennen, der sich mit einem Lottogewinn eine Farm gekauft hat, und der die Elefantendame Veda aus einem ehemaligen Zirkus rettet: Veda darf auf Gios verwunschenem Anwesen leben und wird zum Glücksbringer in Silas Sommer. Sila findet ihre Lebenslust wieder, lockt mit Vedas Hilfe ihren Klassenkameraden Mateo aus seiner Schweigsamkeit und findet in ihm einen neuen Freund.Eine bewegende Geschichte über die Trennung einer Familie und die Bedeutung der Verbindung zwischen Tieren und Menschen - ein Hörbuch mit großem Herz und aufmunternden Humor.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
08. März 2023
Sprache
deutsch
Auflage
1. Aufl. 2023
Ausgabe
Gekürzt
Laufzeit
337 Minuten
Altersempfehlung
ab 10 Jahre
Autor/Autorin
Holly Goldberg Sloan
Übersetzung
Katharina von Savigny
Sprecher/Sprecherin
Barbara Auer
Illustrationen
formlabor Hamburg
Verlag/Hersteller
Originalsprache
englisch
Produktart
MP3
Audioinhalt
Hörbuch
Gewicht
51 g
Größe (L/B/H)
141/134/5 mm
GTIN
9783966320757

Portrait

Holly Goldberg Sloan

Holly Goldberg Sloan ist Regisseurin, Filmproduzentin und Drehbuchautorin. Als sie mit 24 Jahren ihr erstes Drehbuch verkaufte, war sie schon viel herumgekommen und hatte in den Niederlanden, in Istanbul, New York City, Washington D.C. und Oregon gelebt. Heute ist sie sesshaft geworden und lebt mit ihrem Mann und den beiden Söhnen in Los Angeles. Sie schrieb unter anderem das Jugendbuch Glück ist eine Gleichung mit 7, das Kinderbuch Short und zuletzt erschien An Nachteule von Sternhai, für das sie mit Meg Wolitzer zusammenarbeitete. Diese Kooperation erschien auch bei der HÖRCOMPANY als inszenierte Lesung mit 18 Sprecher*innen, in den Hauptrollen Julia Nachtmann und Birte Schnöink, und wurde mehrfach ausgezeichnet.

Pressestimmen

Besprechung vom 24.07.2023

Gewicht und Welt
Holly Goldberg Sloans Dickhäutermärchen

"Die Gerüche der Welt waren seine Sprache der Liebe", heißt es in einer Episode über einen in die Natur entlassenen einstigen Zirkusbär: "Er konnte einen Dufthauch über Meilen hinweg erschnuppern. Die aufdringliche Süße vom Pollen einer verblühenden Blume. Aber er war auch mit dem Anfang vertraut. Geburt. Erneuerung. Der Duft der ersten Blüte am Baum."

Sätze voller Empathie mit der Tierpsyche, die die gefährdete Vielfalt der Schöpfung, deren Werden und Vergehen und die Melancholie aller Existenz in sich tragen, sind Signum der Regisseurin und Autorin Holly Goldberg Sloan. Ihr neuer Roman "Elefantensommer" ist unter dem Deckmantel eines Dickhäutermärchens leise Sozialkritik, berührende Inklusionsgeschichte von Tier und Mensch, Gesellschaftsanklage. Im Zentrum steht das in Oregon geborene Mädchen mit türkischen Wurzeln Sila. Ihre Mutter Oya muss eines Tages wegen Problemen mit der Einwanderungsbehörde, die möglicherweise mit der dubiosen Kündigung ihrer Stelle als Zimmermädchen im Grand Hotel zusammenhängen, in die Türkei reisen. Aus geplanten acht Tagen wird fast ein Jahr. Die mühsam aufrechterhaltene Alltagsroutine von Sila und ihrem Vater Alp, einem Automechaniker, ist ihre "neue Wirklichkeit".

Als Sila sich in der Klasse zusehends isoliert, wird sie von einer Schulsozialarbeiterin in einem kommunikationsanregenden Pilotprogramm namens "Tandem" mit dem autistischen, mexikanischstämmigen Jungen Mateo Lopez zusammengeführt. Eine wichtige Rolle spielt auch der in einem märchenhaften Anwesen mit Steinmauer wohnende Lottogewinner Gio Gardino, dem Alp einen Truck reparierte. Gios verstorbene Frau entpuppt sich als Silas sie über den Tod hinaus prägende Lieblingslehrerin. Eines Tags kauft Gio von einem in Zeiten von Kino und Youtube obsoleten Familienzirkus neben einem Zirkusbären die Elefantendame Veda. Der Alte ohne Geldsorgen, aber auch ohne Frau und Aufgaben hat nun einen "zweieinhalb Tonnen schweren Grund, morgens aufzustehen".

Bei den Tandem-Sitzungen in der Schulbibliothek schweigen sich Sila und Mateo gegenseitig an. Doch werden sie, als sie in den Sommerferien gemeinsam als Aushilfen auf Gios Farm arbeiten, zu Freunden. In der Menagerie, die auch Flamingos beherbergt, erweist sich der autistische Mateo als Tierflüsterer.

"Elefantensommer" ist Nature Writing im besten planetarischen und therapeutischen Sinn, wenn Sila erst in der Mutter Natur die mutterlose Leere beiseiteschieben und "tief ein- und ausatmen" kann. Mit Hilfe von Mateos Mutter Rosa, einer Anwältin, wird recherchiert, dass Oyas Entlassung mit ihrer Beschwerde bei der Geschäftsleitung in Sachen "Equal Pay" zusammenhing und ein Angestellter des Hotels der Einwanderungsbehörde einen "Tipp" gab. Auch die kurdische Abkunft des Opas Silas spielte eine Rolle bei den langsam mahlenden Mühlen autokratischer Bürokratie. Rosa, die privat wegen ihres autistischen Sohnes und beruflich gegen Unrecht ankämpft, leitet eine Klage gegen das Hotel in die Wege.

Das Buch widmet dem autistischen Universum viel Raum. Mateos alternativer Weltzugang und enzyklopädisches Wissen lässt ihn, der "konzentrierter und abgelenkter" als jeder andere Mensch wirkt, weise Sätze sagen wie "Die Schwerkraft gibt den Dingen Gewicht". Die beschützende Anwesenheit der Abwesenden und beruhigende Gemeinschaft der Lebenden und Toten, die Verwandtschaft der Säugetiere Mensch und Elefant, die Interdependenz aller Lebewesen und ökologischen Folgen unseres Tuns sind locker vermittelte Themen in diesem Kinderbuch. Interkulturalität und Fragen menschlicher Identität spiegeln sich auch im Tierreich, wenn der Indische Elefant Veda "amerikanisch-asiatische Wurzeln" hat ("gehören Tiere noch zu einem bestimmten Teil der Welt, wenn sie dort niemals waren?") und wie Sila und Mateo ein komplexes wie "interessantes Erbe" mit sich trägt.

So ist der Roman eine Ode auf die Natur und den "Überfluss des Tages": Er gibt seinen Lesern den Glauben an die Möglichkeit glücklicher Wendungen und eine Anleitung in die Hand zur Arbeit an der Verwirklichung der Wunder. STEFFEN GNAM

Holly Goldberg Sloan: "Elefantensommer".

Aus dem Englischen von Katharina von Savigny. Hanser Verlag, München 2023. 240 S., geb., 17,- Euro. Ab 10 J.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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Von Nicole Timm am 09.04.2023

Berührende starke Geschichte

Meine Meinung zum Hörbuch: Elefantensommer Ein 2 1/2 Tonnen schwerer Grund, morgens aufzustehen SPOILERGEFAHR! Inhalt in meinen Worten: Silas Mutter musste aufgrund ihrer Aufenthaltsgenehmigung zurück in die Türkei und dort Sachen klären, das bedeutet für den Vater erst einmal eine tiefe Traurigkeit und für Sila erst einmal verunsicherte Zeiten sowie Kummer im Herzen. Dank ihrer Schule wird sie aber auf ein besonderes Projekt aufmerksam, wo sie auch noch den seltsamen Mitschüler mitschleppen muss, der irgendwie sehr in sich gekehrt wirkt und nicht ganz so zugänglich ist, wie es Sila gewohnt ist. Doch irgendwann bricht das Eis und der Kontakt zum Mitschüler schenkt ihr besondere Zeiten. Doch wird ihre Mutter wieder kommen, und was hat das alles mit einem Elefanten zu tun? Das erzählt euch in diesem Hörbuch die Hörbuchsprecherin Barbara Auer. Wie ich das Gehörte empfand: Ich musste zweimal ganz bewusst diesem Hörbuch lauschen, da mir anfangs etwas durch die Ohren rauschte, zum Glück war ich aber dank der Stimme von Barbara Auer auch schnell in dieser Geschichte wieder angekommen und staunte, was mich erwartete. Es ist eine bittersüße Sommergeschichte, die nicht nur um einen Elefanten geht, der eine sehr wichtige Rolle im Hörbuch spielt, oder gar um Sila, sondern es geht darum, dem Unbekannten, was vielleicht im ersten Moment befremdlich, ja sogar fast schon störend ist, eine Chance zu geben, dem Schmerz der Traurigkeit Raum zu geben, denn Abschied tut einfach weh, und vielleicht auch darum, das manche Verhaltensweisen einen tieferen Grund haben, als nur negativ anzuecken. Es ist eine Freundschaftsgeschichte mit dem Blick zur Veränderung, Mut sich zu verändern und neue Wege zu gehen und dem Augenblick, wo Fremdheit zu Freundschaft wird. Es geht um eine Elefantendame die sich so schnell in mein Herz schmuggelte und die doch auch ein wenig mein Mitgefühl erhielt, denn ihr Schicksal ist auch nicht ohne. Und manchmal sind die Tiergeschichten uns Menschengeschichten gar nicht so unähnlich. Manchmal gibt es mehr Parallelen, als das man vermuten möchte. Charakter: Sila ist für mich ein starkes Mädchen, das zwar ihre Besonderheit kurzzeitig wegen dem Kummer des Verlustes verliert aber gleichzeitig auch wieder Mut fasst, und einem anderen Kind die Chance bietet aus sich selbst heraus zu kommen, ja vielleicht sogar aus sich selbst herauszufinden und das Leben anzugehen, und mit Mut und Kraft an sich selbst schaffen die Kinder das, was andere vielleicht nicht so schnell schaffen würden. Freundschaft auch wenn erst einmal gefühlt 100 Mauersteine vor einem liegen. Das Hörbuch: Die Geschichte ist laut und leise zugleich. Sie ist sanft und auch brutal zugleich. Sie ist aufrüttelnd, wachrüttelnd, sich an das Herz schmiegend, leise flüsternd und doch auch klar in seiner Aussage. Es ist eine Geschichte die ich gerne so erleben würde und die zeitgleich mutig an ein großes Tier heran tritt das auch nur das eine möchte, Geliebt werden um seines Selbstwillen. Empfehlung: Ein Hörbuch für jeden der es mag sich überraschen zu lassen, wo das Herz noch nicht abgestumpft ist sondern zarte und leise Töne vernehmen kann, das gleichzeitig warme Gefühle für das Herz schenkt aber auch klar eine Botschaft an das Herz trägt. Stark, authentisch und liebevoll gesprochen. Zudem für mich eine Sommergeschichte. Bewertung: Fünf Sterne für eine wirklich tolle Geschichte, die mir zwar nicht sofort in das Herz rutschte, wo es mehr Lauschen als Nachdenken brauchte, doch wenn es mal im Herzen ankam hat es mich förmlich umarmt und mir leise in das Ohr geflüstert, glaub auch an die zarten und leisen Stimmchen und höre weg vom Lärm der Welt. Deswegen gebe ich gerne fünf Sterne.