1926 verschwindet Agatha Christie, die wohl größte Krimiautorin aller Zeiten. Ihrem Mann Archie hinterlässt sie einen Brief mit Anweisungen. Ermittler finden ihr Auto mit ihrem Pelzmantel, von der Schriftstellerin fehlt jede Spur. Schon bald wird ihr Mann des Mordes beschuldigt. Elf Tage darauf taucht sie wieder auf.
Das Cover des Buches ist passend, auch wenn es ein wenig langweilig wirkt.
Der Schreibstil der Autorin ist gut; Orte und Charaktere werden glaubhaft dargestellt.
Das Buch spielt auf 2 Zeitebenen; einerseits folgt man Agatha Christie in der Erzählerrolle wie sie Archie kennenlernt, ihre ersten Krimierfolge feiert und schließlich von der Affäre ihres Mannes erfährt. Diese Ebene geht weiter bis zum Jahr 1926, wo die 2. Handlung spielt, Agatha Christie verschwunden und Archie verdächtigt wird.
Der Beginn war echt zäh; beide Zeitebenen hatten nicht wirklich viel Spannung zu bieten; die Handlung plätscherte dahin. Ab der Hälfte des Buches wurde es definitiv besser.
Insgesamt wirkt das Buch gut recherchiert, auf er anderen Seite gibt es dann doch einige Fehler, die ich kurz anschneiden will:
- Warum nimmt die Polizei Ermittlungen auf, wenn niemand das Verschwinden von Agatha Christie meldet? In Wahrheit gab es die Ermittlungen erst nach Auffinden des Autos.
- Warum muss Archie das Auto identifizieren? Was ist mit dem Autokennzeichen?
- Das Attentat von Sarajevo wird kurz erwähnt. Allerdings gehörte Sarajevo zu Bosnien-Herzegowina und nicht wie im Buch zu Serbien.
- Gab es wirklich desinfizierende Tücher zu dieser Zeit?
In Wahrheit schob Agatha Christie immer eine Amnesie vor und sprach bzw. schrieb nie wieder über ihr Verschwinden. Im Buch wird eine Lösung präsentiert, die absolut logisch klingt, auch wenn sie nicht wirklich überraschend ist.
Da ich das Hörbuch hörte, noch ein paar Worte zur Sprecherin Sabine Arnhold: Sie ist absolut bemüht, auch um den Personen ihre eigene Stimme zu geben. Allerdings gelingt ihr das speziell zu Beginn nicht sehr überzeugend, wodurch die Langwierigkeit zu Beginn noch verstärkt wird.
Dann gibt es auch immer Wiederholungen, wie etwa das schlampige Aussehen des einen Ermittlers, das bei jedem Erscheinen genannt wird - und das ist nicht selten.
Als großer Fan der Krimiautorin Agatha Christie war ich gespannt auf das Buch; leider aber war ich doch etwas enttäuscht.
Fazit: Das Verschwinden der Queen of Crime kann in dieser Form nicht mit Agatha Christies Büchern (dazu zählen auch ihre Biografien) mithalten. 3 von 5 Sternen