»Wie, wenn nicht mit dem Blaulicht auf dem Kopf, sollte man für sie eintreten, die Kritikaster, Meckerer, Raunzer, Streithammel, Widerspruchsgeister und Zankteufel? «
Sie streiten und eifern, sie randalieren und keifen, nicht abzuschütteln sind sie, und sie geben nicht nach. Haben sie sich einmal einen Floh ins Ohr gesetzt, dann lassen sie nicht mehr nach. Sie bringen die Welt gegen sich auf und sind eher bereit, selbst unterzugehen, als Kompromisse zu schließen. Die Querulanten. Anderen mögen ihre Ideen abseitig erscheinen, sie selbst aber sehen sich als Weltverbesserer, die ein hehres Ideal vom gesellschaftlichen Leben, von der Menschenwürde, der Gerechtigkeit haben, und die alles, wirklich alles tun würden für unser Bestes.
Die Querulanten sind Zornige, Radikale, Extremisten. Sie sind besessen von fixen Ideen, manche von ihnen sind Verblendete, Rasende, Esoteriker, Erleuchtete, wahnhaft Getriebene, Spinner. Dem Reichtum ihrer Einfälle und der Vielfalt ihrer Ausdrucksformen hat Roger Willemsen ein literarisches Denkmal gesetzt. In einer szenischen Lesung, die die Geschichte der Querulanz von Xerxes bis zu Michael Kohlhaas, die von notorischen Prozesshanseln, empörten Rentnern und Leserbriefschreibern erzählt, randalieren gemeinsam Anke Engelke und Roger Willemsen.