»Ein Glücksfall ausgereifter Erzählkunst« (Rüdiger Görner)In der letzten Erzählung Stefan Zweigs - sie erschien nur wenige Monate vor seinem Freitod im Exil in Brasilien - treffen bei einem Schachspiel auf ei- nem Passagierdampfer die Kontrahenten auch völlig unterschiedlicher Kul- turen aufeinander. Der Großmeister Czentovic, machtbewußt, mit schlich- tem Gemüt und nur an Bereicherung interessiert, steht dem rätselhaften Dr. B. gegenüber, der als ehemaliger Vermögensverwalter des österreichischen Adels und Klerus, in Gefangenschaft der Nationalsozialisten geriet. Im Kon- trast zu seiner Isolationshaft, scheint der Wert menschlicher Kultur auf. In der Beschäftigung mit dem einzig-verfügbaren Buch, einem Schachrepetito- rium, führt das immer intensivere Spiel gegen sich selbst allerdings zu einer Zuspitzung, die im geistigen Zusammenbruch endet. Beim Spiel mit dem eigentlich unterlegenen Großmeister Czentovic, kommt es durch dessen an die Isolationshaft erinnernde, ja eigentlich anknüpfende Provokation zu einer Wiederholung des Zusammenbruchs . . .