Ehrlich gesagt, hatte ich lange Bedenken, mir den dritten Teil anzuhören, weil die Kings Andeutungen im zweiten Teil mich sehr an die übertriebenen Horrorgeschichten aus den ersten Tagen erinnert haben. Nichts gegen Carrie und Co., allesamt Klassiker, keine Frage, aber deren Zeit ist vorbei. Der Autor hat sich meiner Meinung nach sehr zum Guten weiterentwickelt, sprachlich, als auch szenisch. Eine Fortführung findet diese Entwicklung durch die Synchronstimme Johnny Depps, David Nathan. Diese Mischung macht Kings Werke nahezu immer zu einem echten Genuss. Wie gesagt, haben sich Hartfields übersinnlich Fähigkeiten in Finderlohn schon angedeutet und bestimmen nun die Story zu MIND CONTROL. Stephen King nähert sich tatsächlich wieder seinen Wurzel an, aber wie ich finde in sehr greifter Form. Das Übersinnliche bleibt halbwegs erklärbar und ist in eine Geschichte eingebettet, die vom ersten bis zum letzten spannend bleibt, ohne übertriebenen Splash-Horror. Besonders gefällt mir der Bogen, den der Autor zwischen der digitalen Welt schlägt, in die Mr. Mercedes seine Opfer zwingt und der Realität, die gar nicht so weit weg von den Lesern und Leserinnen ist, wie man annehmen könnte.