Als großer Fan von Ursula Poznanskis Jugendbüchern war es für mich Zeit für einen weiteren Erwachsenen-Thriller von dieser Ausnahmeautorin. Während "Schatten" nicht schlecht ist, begeisterte es mich aber nicht so stark wie die anderen Werke aus ihrer Feder.Vielleicht liegt es auch daran, dass ich die anderen Bücher der Reihe um Ermittlerin Beatrice Kaspary noch nicht kenne. Ich bin mir ganz sicher, ich hätte die Handlung mehr genießen und besser verstehen können. Trotzdem ergibt der Thriller, auch ohne die Vorgeschichte zu kennen, Sinn! Was mir gefallen hat: Die Autorin hat die Kunst perfektioniert, ihre LeserInnen zappeln zu lassen. Ein, zwei Phasen im Buch waren so spannend, dass ich fast vorgezappt hätte um endlich zu wissen, wer der Täter ist. Geschickt werden Hinweise gestreut, Andeutungen gemacht, aber trotzdem lässt Frau Poznanski mich letztendlich im Dunkeln tappen. Ahhh, es war frustrierend! Aber genau so müssen Krimis und Thriller sein! Der Schreibstil ist, wie immer, angenehm und niveauvoll ohne zu überfordern. Was mir nicht so gefallen hat:Bea wird relativ zeitig entführt und liefert sich ein dementsprechend langes Katz- und Maus-Spiel mit ihrem Peiniger. Ich hätte sie viel lieber selbst ermitteln sehen. Ich bin mit Bea auch nicht so warm geworden, ich fand sie weder interessant noch konnte ich mich mit ihr identifizieren. Vieles im Roman beruht auf schier unglaublichen Zufällen oder dem perfekten Gedächtnis von Zeugen. Aneinandergereiht wirkt das unglaubwürdig und konstruiert.Fazit: Insgesamt dennoch ein unterhaltsamer Krimi. Nur weil ich ansonsten immer von Ursula Poznanski begeistert war, stellt sich hier eine leichte Enttäuschung ein.