Endlich habe ich es geschafft mir dieses Buch mal vorzunehmen. Seit mehreren Jahren liegt es auf meinem SuB. Nun habe ich es als Hörbuch gehört, gelesen von der Autorin (Andrea Sawatzki) selbst, und das Buch nun aussortiert. In diesem Buch geht es um eine junge Frau, die man im Wald findet, verstört und ängstlich. Sie wird zu einer Psychiaterin gebracht und beginnt zu erzählen. Von ihrem Leben. Sie erzählt, wie sie als Prostituierte arbeitete und warum sie so geworden ist, wie sie ist. Eine Mörderin. Als Kind musste sie auf ihren an Demenz erkrankten Vater aufpassen, der nicht mehr wusste, wer sie war und ihr das Leben zur Hölle machte, während ihre Mutter arbeiten war. Doch beim Erzählen stellt sich den Lesenden immer wieder die Frage: Ist es die Wahrheit, was sie da erzählt? Oder vermischt sich ihre Phantasie mit dem Erlebten und vermischt sich zu einem Ganzen? Ich habe mich beim Lesen auf jeden Fall immer wieder gefragt, ob die Autorin hier einzelne Teile ihres eigenes Lebens wiedergibt und eben genau das macht: Das Ganze weiterspinnt und ein Leben aufschreibt, das ihres hätte werden können, wenn sie nicht einen anderen Weg eingeschlagen hätte. In ihrem Buch "Brunnnenstraße" schrieb sie auch von sich als Kind, das auf den an Demenz erkrankten Vater aufpassen muss, während die Mutter nachts als Krankenschwester arbeitet. Auf jeden Fall war das Buch spannend und ich bin froh, dass ich es nun endlich gelesen habe. Ich lese sehr gern Bücher der Autorin, bin mir bei diesem Buch allerdings nicht so ganz sicher, in was für ein "Genre" ich das jetzt packen soll. Vielleicht muss es ja auch kein Genre haben, aber dieses Buch lässt mich irgendwie ein wenig hilflos zurück und es fühlt sich an, als hätte es ein offenes Ende gegeben. Auch wenn das nicht der Fall war. Denn das Ende war klar ausformuliert.