Wie gebannt steht der kleine Pip in dem geheimnisumwitterten Haus der reichen Miss Havisham und bestaunt eine mit Staub bedeckte Hochzeitstafel. Die exzentrische alte Besitzerin empfängt ihn bei Kerzenlicht in einem verblichenen Brautkleid, das sie nicht abgelegt hat, seit ihr Bräutigam sie vor Jahrzehnten am Hochzeitstag verließ. Nun soll Pip ihr mit Kartenspielen die Zeit vertreiben helfen. Während der allwöchentlichen Besuche verliebt er sich bald in Miss Havishams Adoptivtochter, die schöne Estella, und beginnt von Reichtum und Bildung zu träumen - schier unerfüllbare Wünsche für den Waisenjungen und Schmiedelehrling. Da eröffnet ihm plötzlich ein Rechtsanwalt die Aussicht auf "große Erwartungen" - ein unbekannter Gönner will ihn zu einem Gentleman erziehen lassen. Bald hat Pip sein einfaches Leben im Dorf vergessen und führt in London ein unbekümmertes und verschwenderisches Dasein. Erst das Auftauchen seines Wohltäters reißt ihn aus seinen Illusionen. Unversehens gerät er in eine lebensgefährliche Lage, aus der er sich nur mit Hilfe seiner Freunde befreien kann. Regie: Heinz Nesselrath. Charles Dickens: Große Erwartungen. Roman. Aus dem Englischen von Margit Meyer. Aus: Charles Dickens: Gesammelte Werke in Einzelausgaben, Rütten & Loening, Berlin,1. Auflage 1977, © Aufbau Verlag GmbH & Co. KG, Berlin 1977.