Heilige Kuh von David DuchovnyHörbuch gelesen von Cathlen GawlichÜbersetzung von Timur Vermes Moulder schreibt ein Buch. Aber mit Akte X hat es rein gar nichts zu tun. Das mysteriöseste sind sprechende Tiere. David Duchovny glänzt mit einer anderen, unerwarteten Seite. Die Erzählung sprüht vor Humor in allen Schattierungen.Eine Kuh sieht zufällig einen Fernsehbericht über Schlachthäuser und ist entsetzt über das Verhalten der Menschen. Keine Angst, es folgt keine Anschuldigung an die bösen Fleischesser. Im Gegenteil, die Kuh Elsie folgert nüchtern, dass auch der Wolf andere Tiere jagt, um zu leben. Aber die Menge des weggeworfenen Essens stört sie enorm. Trotzdem fühlt sie sich nicht mehr wohl auf ihrer Farm. Ein weiterer Bericht über heilige Kühe in Indien bringt sie auf eine Idee. Ein Schwein und ein Truthahn bemerken ihren Plan und schließen sich an. Warum aber der Truthahn in die Türkei will, das muss man einfach selber hören. An dieser Stelle auch ein ganz großes Lob an den Übersetzer Timur Vermes. Diese Arbeit wird oft unterschätzt, aber sie ist ebenso wichtig, wie die des Autors selbst. In Zeiten von online-Übersetzungsprogrammen glauben viele, dies sei schnell gemacht, aber ohne gute Kenntnis von Land und Kultur der beiden Sprachen aus bzw. in die übersetzt wird und ein feines Gespür für den angebrachten Stil, klingt eine Übersetzung hölzern. Besonders die Anspielungen auf Fernsehsendungen, Zeitungen und Gedichte können nicht einfach übersetzt werden, sondern müssen adaptiert werden. Dies ist hier ausgezeichnet gelungen! David Duchovny hat eine herrliche Erzählung geschrieben, die uns im Stil von Til Eulenspiegel den Spiegel vorhält, und wir können herzhaft über uns lachen. Dass der Wortwitz auch im Deutschen so gut funktioniert, verdankt er dem hervorragenden Übersetzer Timur Vermes, auch der Lesestil von Cathlen Gawlich trägt seinen Teil zu einer gelungenen Unterhaltung bei. Ich hoffe, bald wieder etwas von diesem tollen Team zu hören.Literaturlounge