Eine Kleinstadt in Schweden kurz vor dem Jahreswechsel:An einem eher grauen Tag finden sich sieben Fremde zu einer Wohnungsbesichtigung zusammen.Doch was dann passiert, hat niemand kommen sehen.Denn wegen einer ganz dummen Idee eines völlig ungeübten Bankräubers, werden auf einmal alle Beteiligten zu Geiseln.Auch wenn davon niemand überraschter ist als der Geiselnehmer selbst.Was folgt, sind aufregende Stunden, in denen am Ende diese eine dumme Idee und die Kraft menschlicher Nähe das Leben aller Beteiligter komplett verändert haben werden...Das für mich erste Hörbuch in diesem Jahr, ist in meinen Augen direkt ein kleines Juwel.Gelesen bestimmt schon sehr gut, macht Steffen Groth ein absolutes Highlight daraus.Er schafft es grandios mit seiner Stimme allen Protagonist(inn)en einen eigenen Charakter zu geben und jede Situation in die perfekten Stimmung zu versetzen.Ich habe abwechselnd geschmunzelt, gelacht, geseufzt, hatte stellenweise einen Kloß im Hals.Der Sprecher ist auch eine Art Erzähler, der durch die Handlung führt und dabei die Hörer*innen sogar stellenweise direkt anspricht.Diese Handlung (ein gescheiterter Banküberfall, eine Geiselnahme, sowie die späteren Zeugenvernehmungen) wird aber nicht linear erzählt, sondern springt in der Zeit vor und zurück, was niemals verwirrend ist, sondern nur immer weitere Puzzlestücke zeigt, die am Ende ein buntes 3D-Bild zeigen.Teile aus der Vergangenheit des Geiselnehmers, der Geiseln, der beiden Polizisten (Vater und Sohn) und einer Psychologin werden nach und nach offenbart und zeigen diese in ihrer ganzen Menschlichkeit - mit ihren Stärken und Schwächen, Ängsten und Fehlern.Dies geschieht ausgesprochen empathisch, gespickt mit sehr viel Humor und ein paar Lebensweisheiten - aber ohne erhobenen Zeigefinger.Die Lebenswege der Fremden hatten sich in der Vergangenheit, ohne dass sie es wissen, schon gekreuzt oder berührt.Am Ende werden sie nicht nur ihr Leben ändern, sondern auch Freunde sein.Und es beginnt 10 Jahre zuvor auf einer Brücke...