"Literaturwerkstatt- kreativ / Blog"stellt vor:"Heimweh" (Hörbuch) von Graham NortonEnde der achtziger Jahre fahren sechs junge Leute ans Meer und verbringen dort einen schönen Tag. Auf dem Rückweg nach Hause passiert ein schrecklicher Unfall. Ein Pärchen, das am nächsten Tag heiraten wollte und ein Mädchen sind sofort Tod. Eine weitere junge Frau überlebt, liegt aber im Koma.Kaum verletzt sind Martin Coulter und Connor Hayes, der aber eigentlich gar nicht zur Clique gehört, aber den Wagen gefahren ist. Es kommt zu einem Prozess, bei dem Connor auf Bewährung frei gesprochen wird. Danach wird Connor von seinen Eltern nach England geschickt um ihn aus er Schusslinie zu bringen, denn die Bewohner von Mullinmore sind allesamt paralysiert und Connor braucht einen Neuanfang an einem anderen Ort, wo ihn keiner kennt. Allerdings weiß niemand in Mullinmore, dass Connor noch vor etwas ganz anderem flieht."20 Jahre später betritt ein Gast eine Bar in New York. Er versteht sich sofort gut mit dem jungen Barkeeper. Dann stellen sie fest, was sie verbindet. Und jenseits des Atlantiks, in Mullinmore, löst dies eine dramatische Kette von Ereignissen aus."Fazit:Graham William Walker, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Graham Norton, ist ein irischer Schauspieler, Fernsehmoderator, Komiker und Buchautor. Sein erster Roman "Ein irischer Dorfpolizist" avancierte in Irland und Großbritannien zum Bestseller und wurde mit dem Irish Book Award 2016 ausgezeichnet. Auch mich konnte Norton mit dieser Geschichte und seinem Folgeroman "Eine irische Familiengeschichte" hervorragend unterhalten und begeistern. Aber auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht. Mir wurde wieder ein sehr faszinierender, interessanter und warmherziger Roman präsentiert.Graham Norton erzählt auf eine so bezaubernde und leichte Weise, gefühlvoll, herzlich, humorvoll, vor allem aber voller Zuversicht, sodass diese Geschichte ein echter Hörgenuss für mich war. Eine interessante und gut ausgedachte Geschichte mit viel psychologischer Finesse, in dem der Autor auch seine eigene Biografie mit einfließen lässt. Denn Graham Norton wurde 1963 in Südirland geboren und ist homosexuell. Er musste mit dieser Orientierung in einem erzkonservativen Irland klarkommen, in dem Homophobie omnipräsent war. Gerade diese eigenen durchlebten schwierigen Erfahrungen, die in dieser Geschichte allgegenwärtig sind, geben dem Roman und seinem Protagonisten Connor Hayes, auch diese Tiefe und Glaubwürdigkeit.Zudem hat der Autor einen sehr flüssigen und packenden Erzählstil, der einen sofort in seinen Bann zieht; und trotz der Traurigkeit, die diese Geschichte auch mit sich bringt, bleibt dennoch ein versöhnliches und hoffnungsvolles Ende.Gesprochen wird das Hörbuch wieder von Charly Hübner, der den Roman stimmlich sehr gut umgesetzt hat. Er hat sich mit seiner ruhigen charismatischen Stimme gut in die Protagonisten hineinversetzt und die verschiedenen Stimmungen überzeugend widergespiegelt.Eine vielschichtige, tiefgründige und auch nachdenkliche Geschichte!Die Rezension kann auch auf meinem Blog nachgelesen werden:https://literaturwerkstattkreativblog.wordpress.com/2022/02/03/heimweh-von-graham-norton/Besten Dank an den "Argon Verlag" für das Rezensionsexemplar.