Zeiten, in welchen regelmäßig bis häufig der Job gewechselt werden muss und das Geld immer knapp ist sind die allgemeinen Rahmenbedingungen, innerhalb derer Falladas Geschichten sich abspielen. Entsprechend sind die auftretenden Charaktere immer einfache Leute wie die allermeisten und die auftretenden Probleme gut nachvollziehbar. Gerade daraus schöpfen diese Geschichten ihren besonderen Charme und wirken äußerst angenehm auf des geneigten Zuhörers Gemüt. "Der Bettler der Glück bringt" erzählt von einem Mann, der sein komplettes Berufsleben bei einem Arbeitgeber angestellt ist und mit knapp 40 Jahren zum ersten Mal arbeitslos wird. Zuerst hegt er die Hoffnung nach einer gewissen Zeit wieder beim gleichen Dienstherren unterzukommen oder wenigstens in der gleichen Branche eine neue Anstellung zu finden, aber als die Zeit vergeht beginnt er resigniert nach Strohalmen zu greifen und kann diesen Schicksalsschlag mental nicht verarbeiten. "Wie vor 30 Jahren" ist die Geschichte eines Ehepaares jenseits der 50, das sich auseinander gelebt hat. Das einzige Kind ist längst aus dem Haus, der Mann ist Früh-Pensionär und weiß nicht mehr recht, was er mit seiner Tageszeit anfangen soll, die Frau war und ist Hausfrau. Die Gesprächsthemen sind karg und man nervt sich gegenseitig mehr als es gesund sein kann. Schließlich denkt die Frau darüber nach wie sie es arrangieren könnte in einem anderen Zimmer zu schlafen, um wenigstens noch zur Nacht ein paar ruhige Minuten für sich zu haben. "Schuller im Glück" berichtet von einem sorglosen jungen Mann, der auf einem Fußmarsch durch ländliche Gegenden durch die Begegnung mit einer Kuh auf eine charmante Idee kommt wie er auf die Schnelle ein bisschen Geld dazu verdienen könnte. "Gute Grüseliner Wiese rechts" erzählt von einem jungen Mann, der aus Angst vor wirtschaftlichem Abstieg seiner selbst und seiner Familie eine Zweckehe eingeht und das mit fortschreitender Zeit immer mehr bereut.