Hans Fallada, der am 21. Juli 1893 als Rudolf Wilhelm Friedrich Ditzen zur Welt kam, starb am 05.02.47 an den Folgen seiner Alkoholsucht. Kurz vor seinem 75. Todestag hat der Hörbuchverlag Hamburg größtenteils unveröffentlichte Erzählungen aus seiner späten Schaffensphase herausgebracht.
Da erfährt der Hörer, dass man nicht Schriftsteller wird, sondern einer ist, bevor man - manchmal erst spät - zum Schreiben kommt. Fallada war zuerst Landwirt und ohne diese Zeit hätte er niemals schreiben können, sagt er. Denn um Stoff zu bekommen, musste er den Gesprächen der Menschen lauschen.
Lauschen war auch bei diesem Buch angesagt. Und das war dank Ulrich Noethen reinster Genuss! Obwohl das, was man da erfuhr, oft nichts mit Genuss zu tun hatte. Denn Fallada nimmt den Zuhörer mit in seine Zeit, als der Nationalsozialismus ihm das Leben erschwerte. Er erzählt von einem Osterfest auf dem Land, als er abgeführt wurde und wegen seiner Sturheit nur knapp der Erschießung entkam.
Natürlich enthält das Hörbuch viel mehr Geschichten, kurze und längere. Es wird an keiner Stelle langweilig. Zumindest mich hat es von der ersten bis zur letzten Minute gefangen genommen.
Fazit: Hörempfehlung!