Zugegeben: Harlan Coben hat mich mit der Auflösung seines Thrillers "In ewiger Schuld" echt überrascht, trotzdem gelingt es ihm seit einiger Zeit nicht mehr ganz, mich zu überzeugen (viele seiner Romane werde ich wohl nicht mehr lesen). Auch wenn er keine Reihen schreibt, die es ihm erlauben, jedes Jahr ein neues Buch auf den Buch auf den Markt zu bringen, sind seine Romane doch immer sehr ähnlich: Es gibt immer eine Hauptfigur, der etwas Schlimmes widerfährt (meistens stirbt ein naher Angehöriger oder selbiger verschwindet unter mysteriösen Umständen), was dann dazu führt, dass diese Person selbst anfängt zu ermitteln. Die Polizei spielt dabei i.d.R. keine große Rolle. Meistens gibt es dubiose, zwielichtige Freunde, die nicht selten selbst in das Problem verwickelt sind. Die Ermittlungen führen meistens zu größer angelegten Verschwörungen.So ist es auch hier wieder, weshalb ich mich zwischendurch ziemlich gelangweilt habe. Oft wurde ich an Vorgänger-Coben-Romane erinnert.Hinzu kommt, dass die Geschichte auf sehr amerikanische Art und Weise daherkommt: Die Protagonistin Maya gehört dem Militär an, leidet unter PTBS, jedoch wird immer wieder betont, wie heroisch die amerikanische Army auftritt. Darüber hinaus ist Maya sehr waffenaffin, hegt und pflegt sie wie ihre Kinder. Überhaupt spielen Schusswaffen eine sehr große Rolle in diesem Thriller. Ganz sympathisch ist Maya davon abgesehen sowieso nicht. Sie hat zwar eine kleine Tochter, man hat aber nicht das Gefühl, dass diese bei ihr an erster Stelle steht (vor allem wenn man das Ende kennt).Insgesamt weiß "In ewiger Schuld" durchaus zu unterhalten, erfindet das Rad aber nicht neu, und wer schon viele Coben-Thriller gelesen hat, dem wird hier auch nichts Neues geboten.Zum Sprecher: Dieser macht seine Sache gut, hat aber Probleme mit der englischen Aussprache.