Kinder, wie die Zeit vergeht! Coras Leben steht Kopf, die Kinder haben sich schon lange abgenabelt, auch das letzte Kind geht nun seiner eigenen Wege. Zurück bleibt sie, auch ihre Ehe hat schon bessere Tage gesehen. Entrümpeln ist angesagt. Blöd nur, dass der Container voll ist und der mittlerweile vierundfünfzigdreiviertel Jahre alten Cora Hübsch ausgerechnet ihr altes Tagebuch in die Hände fällt.
Eine halbe Ewigkeit ist es her, genauer gesagt fünfundzwanzig Jahre, also ein viertel Jahrhundert, dass sie die Seiten dieses Tagebuches gefüllt hat. Sie blättert darin und lässt ihr Leben Revue passieren. Die Themen eines Lebens jeder durchlebt sie, bleibt bei dem einen länger haften, während anderes sich schnell wieder verabschiedet. Loslassen ist gar nicht so einfach, wie man es sich hinlänglich vorstellt, denn wenn die eigenen Babys (man könnte sie auch erwachsene Kinder nennen) sich abnabeln, heißt das noch lange nicht, dass auch die Mutter für diesen schmerzhaften Prozess bereit ist. Und der Partner erst wo sind sie hin, die romantischen Tage und Wochen. Die Beziehung fährt längst nicht mehr so rasant, die eingefahrenen Bahnen ermüden zusehends. Da ist es schon verführerisch, wenn ganz plötzlich der Ex auftaucht. Sie erinnert sich an ihre Freundin Johanna, an eine Schuld, die bis heute an Cora nagt.
Altes verlassen, Neues zulassen. Davon und vom Leben überhaupt erzählt Ildikó vion Kürthy. Und das Beste überhaupt: Die Autorin schlüpft im Hörbuch in die Rolle der Cora Hübsch. Wer, wenn nicht sie, kann sich in ihre Romanfigur besser einfühlen, schließlich und endlich kennen sie sich schon seit dem Mondscheintarif.