* Meine Meinung *
In dem Buch wird sehr detailfreudig über technischen Fortschritt und künstliche Intelligenz geschrieben. Und da ich keine Ahnung davon habe, klang alles logisch und gut recherchiert. Deshalb hat es mich auch total genervt, dass dann bei definitiv klaren Fakten geschludert wurde. Lemuren leben ausschließlich auf Madagaskar. Und wenn die Erde überflutet wurde, ist die Chance, dass die Lemuren in Indonesien, genauer auf Java zu finden sind, noch geringer. Denn selbst wenn sie schwimmen könnten, wäre das doch arg weit.
Die drei Handlungsstränge plätscherten so dahin und ich fragte mich lange, wie sie denn zusammenpassen. Die Protagonisten konnten mich nicht in ihren Bann ziehen und blieben für mich sehr flach. Selbst in wirklich krassen Situationen konnten ich kein Mitleid empfinden. Dies schreibe ich dem Schreibstil zu. Tree hat einen Hang zum Philosophieren und seine technischen Beschreibungen sind sehr eloquent, aber das sind reine Fakten. Soll das schon die große, emotionslose KI repräsentieren? Mir fehlte für Spannung und Mitgefühl für die Figuren das "Show don't tell". Es gab zu viele Beschreibungen, denn Erlebnisse.
Als am Ende endlich alle Fäden zusammenliefen, ging alles ratzfatz und ließ mich sprachlos zurück. Erst langatmige Beschreibungen und dann nimmt die Handlung Fahrt auf und schwups ist das Buch beendet.
Der Knaller war dann auch noch am Schluss eine Anspielung auf den Film "Terminator" (Hand formt sich zu einem großen Messer). Mal abgesehen davon, dass mich das komplette Buch an den Film "Matrix" erinnerte und ich den schon nicht wirklich kapiert habe. Diese Vermischung von Realität und virtueller Realität ist irgendwie nicht mein Ding. Dafür bin ich wohl zu geradlinig.
Das allerbeste am Buch ist auf jeden Fall Robert Frank. Er hauchte allem Leben ein und brachte Stimmung in die Handlung.
Die Grundidee an sich ist spitze und es gab auch Passagen, da war ich von allem gefesselt, aber das das bringt mit einem guten Sprecher und viel Wohlwollen trotzdem nur 3 singuläre Sterne.
* Klappentext *
Schafft sich die Menschheit selber ab? »Singularity« ist der neue Science-Fiction-Thriller von Bestseller-Autor Joshua Tree über die Zukunft der künstlichen Intelligenz.
Ende des 21. Jahrhunderts ist die Menschheit tief gespalten: Während die eine Hälfte medizinisch bestens versorgt ein langes Leben führt, ist die andere schlicht überflüssig. Bestenfalls als billige Arbeitskräfte haben die meisten Menschen ein karges Auskommen.
Einer dieser Überflüssigen ist James, der als Hausdiener der neuen Elite anheuert. Von seinem neuen Herrn erhält er einen rätselhaften Auftrag: Er soll dessen vor zwanzig Jahren verschollene Tochter wiederfinden - in einer virtuellen Simulation.
Schon bald muss er erkennen, dass nicht bloß die Grenzen von VR und Wirklichkeit verschwimmen, sondern auch die von Mensch und Maschine. Und ihm offenbart sich ein schreckliches Geheimnis, das die Zukunft und Vergangenheit der Menschheit in Frage stellt.