William hat vor zehn Jahren Helena geheiratet, die bereits einen dreijährigen Sohn mit in die Ehe bringt. Er kriegt mit ihr zwei bezaubernde Kinderchen und lebt ein glückliches Leben, auch, wenn er seiner Frau emotional nie wirklich nahe kommt. Denn Helena will nicht verraten, wer der Vater ihres Sohnes Alex ist, und sie möchte auch auf keinen Fall über ihre Kindheit und die Vergangenheit sprechen. Er weiß nur, dass sie vor der Schwangerschaft mit Alex eine bekannte Balettänzerin war. Dann erbt Helena das Haus ihres Patenonkels auf Zypern. Die ganze Familie nebst Bekannten fliegt dorthin, um die Ferien zu verbringen. Und plötzlich poppen alle Geheimnisse aus der Vergangenheit auf - und der arme William muss zu seinem großen Entsetzen erfahren, dass Helena vor seiner Zeit eine Beziehung mit einem hatte, den er sehr gut kennt. Das alles ist so unglaublich und überraschend und schockierend, dass er gleich abreist und die Scheidung einreicht, während Helena in Sack und Asche auf der Terrasse des Hauses Wein süffelt und darüber lamentiert, dass sie ja an allem Schuld ist. Das ist umso überraschender, da dieser gewisse Mann sie damals hat schwanger sitzen lassen...Wie man an dieser Kurzbeschreibung unschwer merkt, konnte ich mich weder für Lucinda Rileys Geschichte noch für ihre Protagonisten erwärmen. Ihre Handlungen und Denkweisen konnte ich nicht nachvollziehen. Einige wirkten auf mich sogar sehr unsympathisch, wie Jules beispielsweise, aber auch Sascha. Und auch Sadie hatte für mich einen kleinen Dachschaden. Die Kinder waren hochgradg unsympathisch, allem voran Alex. Die Vorleserin Simone Kast hat diese Antipathie durch ihre Imitation quäkender, fordernder, penetranter Kinderstimmen noch verstärkt. Die Kinder haben im sonnigen Zypern kaum etwas anderes zu tun als Disneyfilme via DVD anzuschauen oder schwülstige Tagebucheinträge zu verfassen, die sprachlich und inhaltlich selbst für einen hochbegabten Teenager unglaubwürdig sind. Mittendrin ist die vor Schmalz triefende Helena, die alle mit "Schatz" anredet, selbst, wenn es so grad gar nicht passt, die sich gerne in Selbstmitleid badet und einfach nur abgrundtief großherzg und gut ist. Ein armes Opfer eben, das sich stets schuldig fühlt. Kein Wunder, dass sich Jules da wundert, weshalb alle Männer auf sie stehen... Ähnlich edel und gut ist der Zypriote Alexis, Helenas erste Liebe. Er vergöttert Helena noch immer. Da er nicht mit ihr schlafen kann, schlüpft er in die Rolle des aufoperungsvollen Dieners und guten Geistes, der ihr hilft, das Haus zu renovieren und auch sonst immer parat steht, wenn Helena mal wieder Unterstützung braiucht. Dies geschieht sehr oft, denn Helena braucht z.B. auch gleich eine Haushaltshilfe und kann nicht mal ein kleines Zimmer selber streichen.Geld ist anscheinend kein Thema. Ja, gut, Sascha geht in Konkurs. Aber das hindert hn nicht daran, noch 3-4 mal von England nach Zypern und zurück zu fliegen. Zur Hochsaison und mit knappen Flugbuchungen.... Jules hat keinen Job und nur ein kleines Erbe, kauft aber nach der Trennung trotzdem gleich ein Haus. (Die meisten wären wohl happy, sich eine 2 Zimmer Wohnung leisten zu können) Helena gründet eine Ballettschule und unterrichtet die meisten gratis, weshalb das Konzept finanziell nicht aufgeht - aber das ist wohl kein größeres Problem. Das tolle Ferienhaus steht 10 Jahre ungenutzt auf Zypern und vergammelt. Was aber auch kein Problem ist!Eine mir bekannte Autorin hat sich mit intensiv mit Rezeptionsforschung auseinandergesetzt und dazu auch promoviert. Es ging darum, wie sehr soziale Hintergründe, psychische Prämissen und viele andere Faktoren Einfluss darauf nehmen, wie wir ein Buch und die Charaktere empfinden. Ich denke, nach diesem Hörbuch kann ich sagen, dass Lucinda Riley und ich von anderen Planeten stammen :-) Die Geschichte sprach mich so gar nicht an. Den zweiten Stern vergebe ich, weil der sprachliche Stil insgesaamt okay war und die Autorin ihr Handwerk prnzipiell beherrscht.