Ich bin an diesen Klassiker mit recht hohen Erwartungen herangegangen, weil es immer wieder empfohlen wurde.Leider bin ich nicht so richtig warm geworden mit diesem Hörbuch. Die Geschichte beginnt zügig, schon nach wenigen Minuten ist die Ausgangssituation klar: die Ich-Erzählerin ist unerwartet plötzlich alleine in einem Gebirgstal eingeschlossen und geht davon aus, dass es außen eine Katastrophe gegeben hat. Sie hat eine Kuh, einen Hund und eine Katze bei sich in der Jagdhütte, die nun ihre einzigen Gefährten sind und für die sie sorgt.Kern der Erzählung sind die vielen klugen Gedanken, die sich die Frau über ihr (altes) Leben macht. Im Hörbuchformat gehen diese leider zwischen den sich stetig wiederholenden Gedanken zu ihren Tieren etwas verloren. Hier würde sich das Buchformat, in dem man an solchen Stellen nochmal nachlesen kann, auf jeden Fall besser eignen, als das Hörbuch.Leider gibt es zur Wand ansich keine wirkliche Erklärung - aber die hat die Frau in ihrer einsamen Situation wohl nicht. Die Erzählung springt in der Zeit teilweise zwischen Vergangenheit und dem Zeitpunkt des Schreibens hin und her, was manchmal verwirrend ist, gerade bezogen auf die umsorgten Tiere. Auch das Ende kommt ziemlich plötzlich und ohne wirkliche Erklärung, wie es zur abschließenden Situation kommen konnte und wie es weitergehen wird.Im Wissen um die Zeit und der Situation, in der die Autorin das Buch geschrieben hat, war es ein interessanter Einblick in die Gedankenwelt der einsamen Frau, aber überzeugen konnte mich das Hörbuch trotzdem nicht.Fazit: Ein interessanter Klassiker, der in der gekürzten Hörbuchform nicht wirklich zur Geltung kommt und lieber in Buchform gelesen werden sollte, um die vielen eindringlichen, wichtigen Gedanken, die der Text enthält, auch wirklich aufnehmen zu können.