`*` Meine Meinung `*`
Bei Sci-Fi bin ich ja gern dabei und vor allem bei Virtual Reality. Es war schon fast magisch, wie Clostermann mich in seine Handlung zog. Dabei verschwammen die Grenzen zwischen Realität und VR teilweise so grandios, dass ich, genau wie der Protagonist, in dem Moment gefangen war. Die Grenzen verschwammen zwischen den Realitäten und manchmal war ich mir unsicher, wo ich mich aktuell befinde. Das spricht definitiv für den Autor, er ließ die Grenzen fließen. So wurde die Spannung subtil und kontinuierlich gesteigert und die Cliffhanger und Twists waren gut platziert. Manche erkannte ich gar nicht auf den ersten Blick und damit war die Überraschung noch stärker, wenn ich die Ebene erkannte und wieder ein Puzzlestück final an seinen Platz fiel. Die Wahrheit hinter der künstlichen Welt kam erst spät zum Vorschein, was die Spannung immer weiter schürte und ich gebe zu, das Ende habe ich definitiv nicht erwartet. Da hat Clostermann echt einen Coup gelandet und mich ziemlich sprachlos zurück gelassen. Und das im positiven Sinne. Zwischendurch fragte ich mich, wer sich so was ausdenken kann. Doch ich denke, der Autor ist eigentlich (!) ganz normal, also was so als normal gilt.
Aber ich schweife ab. Die Figuren sind realistisch und lebendig geschaffen und ich konnte mir echt vorstellen, dass sie nebenan wohnen. Das gepaart mit dem locker-leichten Schreibstil, zog mich noch mehr in die Handlung. Manchmal waren Formulierungen sonderbar und ich stutze kurz, doch das waren Kleinigkeiten. Jedoch bestehe ich immer noch darauf, es gibt kein ¿leises Lächeln¿, wenn überhaupt ein ¿leichtes Lächeln¿ oder ¿leises Lachen¿. Aber ist schon okay.
Als Klischee empfand ich allerdings, dass die KI ¿Mutter¿ hieß. Da hätte ich mir einen peppigeren, der Handlung angepassteren Namen gewünscht. ¿Mutter¿ ist so abgedroschen.
Wer allerdings die Spannung häufig gebremst hat, ist der Sprecher Sebastian Anton Maria Brummer. Er überartikulierte häufig und ich dachte mehrfach ¿nu lies endlich weiter, hier ist Action¿. Da wäre es hübsch gewesen, wenn die Sprechart der Handlung mehr angepasst worden wäre. Seine sonore Stimme ließ mich vermuten, dass er schon älter, so um die Mitte / Ende 50 ist, doch damit lag ich total daneben. Er ist 30 Jahre jung. Als ich dann las, dass er aus Österreich kommt, war mir auch die Artikulation klar - es war leichter ¿Wiener Schmäh¿.
Zuerst hatte ich geplant, wegen der bereits beschriebenen Meckerpunkte einen Stern abzuziehen, aber da mich das Buch auch nach der Lektüre noch beschäftigt hat, gibt es nun doch knappe 5 simulierte Sterne.
`*` Klappentext `*`
Für den Computerspiele Entwickler Alex Stein geht ein Traum in Erfüllung. Sein gewagtes Projekt, mittels künstlicher Intelligenz und der Steuerung des menschlichen Nervensystems die virtuelle Realität zu revolutionieren, scheint tatsächlich zu funktionieren. Sein Prototyp erzeugt Simulationen für alle Sinne, die von realem Leben kaum zu unterscheiden sind. Alex Karriere in der Londoner Computerspiele Firma Realmind Systems entwickelt sich rasant. Doch während er in immer perfektere Simulationen eintaucht, beginnt sein reales Leben auseinander zu fallen. Viel zu spät bemerkt er, dass seine Erfindung nicht nur ein Spiel, sondern auch eine tödliche Droge ist, die zur Bedrohung für die gesamte Menschheit wird. Auf der Suche nach der Wahrheit hinter der künstlichen Welt muss er sich der eigenen, bitteren Realität stellen - einer Realität, der er mit aller Macht entfliehen wollte¿