Der dritte und abschließende Band dieser Reihe wird aus den Perspektiven von Allyson und Ethan erzählt und dreht sich um die Themen Schauspielerei, Leistungsdruck und Suchtmittelabhängigkeit. Und obwohl ich die beiden Protagonisten bereits aus den vorherigen Büchern kannte und mochte, konnte mich diese Geschichte leider nicht so begeistern wie erhofft.
Allyson ist im zweiten Semester ihrer Ausbildung zur Schauspielerin. Sie ist sehr strukturiert und sortiert, aber dennoch fällt es ihr schwer, die vielen Unterrichts- und Übungsstunden in ihren vollen Terminkalender zu pressen. Sie hat große Versagensängste, da die Schauspielerei ihr Lebenstraum ist und sie keinen Plan B hat, sollte sie die Ausbildung nicht schaffen.
Ethan hingegen hat in seinem Leben schon wahnsinnig viel erreicht, ist dafür aber auch tief abgestürzt und muss nach seinem Entzug nun von Neuem starten. Er weiß noch nicht, was er mit sich und seinem restlichen Leben anfangen soll.
Ich mochte sehr, wie realistisch und ungeschönt Ethans Abhängigkeit und sein Kampf dafür, clean zu bleiben, dargestellt wurden. Auch seine Ratlosigkeit, wie sein Leben weitergehen soll, und die Unsicherheit, wie er den Medien und seinen Fans gegenüber treten kann, fand ich sehr gut beschrieben. Ich habe sehr mit ihm gelitten. Schön fand ich auch, dass das Thema Leistungsdruck durch Allyson hier so einen großen Raum einnahm und sehr intensiv beschrieben wurde, da ich denke, dass dieses Thema für seine weite Verbreitung noch viel zu selten in Büchern aufgegriffen wird.
Leider konnte mich das Buch dennoch nicht komplett von sich überzeugen, was für mich hauptsächlich an zwei Faktoren lag. Zum Einen konnte ich Allyson ihre (echten) Gefühle für Ethan irgendwie nicht abnehmen. Ich spürte zwar das Knistern zwischen ihnen, und Ethans Gefühle wirkten auf mich authentisch, aber für mich hatte ihre Beziehung zueinander eher etwas von Star-und-Fangirl als von einer Beziehung auf Augenhöhe. Obwohl versucht wurde darzustellen, dass Allyson in den neuen Ethan und nicht in den Star Ethan Cooper verliebt ist, konnte ich dieses komische Gefühl nicht abschütteln.
Zum Anderen hatte ich ab einem bestimmten Punkt leider erhebliche Probleme damit, Allysons Entscheidungen nachzuvollziehen. Sicherlich sind Entscheidungen im Zusammenhang mit Suchtmittelabhängigkeit nicht logisch erklärbar, und vielleicht ist es deshalb auch nur natürlich, gewisse Entscheidungen nicht zu verstehen, wenn man sich nicht in dieser Lage befindet. Dennoch fand ich einige ihrer Entscheidungen absolut nicht plausibel, insbesondere aufgrund ihrer Freundschaft zu Ethan und der Gespräche, die sie mit ihm hatte. Das hat mir Allyson in der zweiten Hälfte des Buches leider sehr unsympathisch gemacht.
Ich habe das Hörbuch gehört und empfand beide Sprecher*innen (Julia Preuß und Alexander Pensel) als sehr angenehm und passend für die Charaktere.
Fazit:
Leider ist dieser Teil für mein Empfinden der schwächste der Reihe, was allerdings auch an dem sehr schwierigen und zugleich wichtigen Thema Suchterkrankung liegen könnte. Obwohl ich von der Geschichte etwas enttäuscht wurde, fand ich sie lesenswert und habe die Zeit mit Ethan sehr genossen. Ich vergebe gute 3,5 Sterne.