Die beiden Freunde Gilbert und Ernst diskutieren darüber, in wieweit Kritik an Kunst eine eigene Kunstform abbildet und größere intellektuelle und künstlerische Fähigkeiten voraussetzt als das Erschaffen eines Kunstwerks. Dabei entfaltet sich ein Regenbogen formaler und ästhetischer Gesichtspunkte von Kunst und ihr Dialog spannt einen eleganten Bogen zum facettenreichen Kern des Themas: Warum kann Kunst mehr mitteilen und widerspiegeln als was der Künstler beabsichtigt oder auch nur erahnen kann? Warum ist reine Schönheit pure Hässlichkeit? Warum bedingt großartige und einmalige Kunst nach Fehlern? Der ruhige, besonnene Ernst wird von den provokativen Thesen Gilberts, dessen aristokratischer Charakter-Touch mit einem Selbstbewusstsein gepaart ist, das an Arroganz grenzt, nicht aus seiner Ruhe gebracht, jedoch zu Nachfragen animiert, welche von Gilbert präzise und bereitwillig beantwortet werden. Ein wunderbares Gespräch über den Gegenstand Kunst geleitet den geneigten Zuhörer sanft durch eine Atmosphäre der Zeitlosigkeit und lädt zum gemütlichen Verweilen im realistischen Traum wahrhaftiger Erkenntnisse ein.