In diesem erquicklichen prosaischen Husarenstück greift Oscar Wilde die Geschichte des "Thomas Griffiths Wainewright" auf, welche von einem anonymen Ich-Erzähler wiedergegeben wird. Die Hauptfigur besticht nicht nur mit außergewöhnlichen Fertigkeiten auf allen Gebieten der Kunst, sondern tritt ebenfalls hier und da als Mörder in Erscheinung. Das erste Opfer wird sein Onkel, um an dessen schicke Immobilie zu gelangen, worauf Schwiegermutter und Schwägerin folgen. Mit der Zeit muss sich Thomas in regelmäßigen Abständen anderer humanoider Elemente entledigen, da er beleidigt wird oder einfach genervt ist von unmöglichem Verhalten gegenüber seiner Person. Parallel ist er in engem Kontakt mit vielen prominenten Geistes- und Kunstgrößen seiner Zeit, mit welchen er sich im regen Austausch über Literatur, Malerei und Architektur befindet. Der Ich-Erzähler vollzieht eine objektive Trennung zwischen dem Werk des Künstlers und dessen kriminellen Handlungen, um zu vermitteln, dass die Kunst unabhängig von Moral, Zeit und persönlichen menschlichen Makeln des Künstlers steht. Gewissermaßen eine Art "confessions of an artist mind".