Tolles Historienepos
Als die italienische Königin mit ihrer Tochter entführt wird erhält Gaidemar, ein Panzerreiter aus dem Gefolge König Ottos den Auftrag sie zu befreien.Als ihm das gelingt fängt diese Geschichte an, die dem aufmerksamen Hörer das Leben des Bastards und Ziehsohn derer von Saalfeld Ende des ersten Jahrtausends näher bringt.Das Cover ist schlicht , aber trotzdem königlich, gehalten . Und der Klappentext verrät zunächst wenig über dieses Historienepos.Mit über 28 h Hörzeit begleitet man Gaidemar über viele Jahre seines Lebens.Man erfährt immer wieder wie wenig ein Leben in der damaligen Zeit zählte, lernte viele Herrscher mit Namen kennen, die ich mir jedoch nicht alle merken konnte.Aber neben vielen Schauplätzen innerhalb Europas wurde schnell klar wie groß die Königsfamilie war und wie die verwandtschaftlichen Verhältnisse waren. Es gab unzählige Bastarde, die zur Aufzucht in adelige Familien gegeben wurden. So erfuhr man so nach und nach wie die einzelnen Personen von Geburt oder durch Heirat miteinander verknüpft waren. Und immer mittendrin Gaidemar, der Königin Adelheit und dessen Gemahl Otto, aber auch seinem Herrn Wilhelm jederzeit blind zu dienen schien. Nicht nur seiner Herrschaft wurde Hass entgegen gebracht, auch er wurde von vielen aufgrund seiner Herrschaftstreue und auch seiner Abstammung aufrichtig gehasst.Viele Menschen mussten durch Krieg, aber auch durch Meuchelmord, oder Folter ihre Leben lassen. Manche schon in ganz jungen Jahren, manche nach einem gnadenreichen Leben. Es wurde geliebt und gelitten und ich als Hörerin war immer mittendrin. Die Bilder die das Gehörte in mir entstehen ließen waren manchmal sehr grausam, aber auch lustig, lieblich und abenteuerlich.Eine Zeit in der ich nicht selbst hätte leben wollen, die mich aber trotz der Grausamkeit immer wieder begeistern kann.Viele Strecken haben sie damals übers Jahr hinter sich gebracht und auf erstaunliche Weise sind sich Personen immer wieder über die Füße gelaufen.Mich hat das Hörbuch sehr gut unterhalten, auch wenn ich mir die Namen und Zusammenhänge vieler Personen nicht merken konnte. Die Herrscherfamilie, ihre engsten Verwandten und Freunde sowie ihr Gegenspieler bekamen vom Erzähler alle eine eigene Stimmlage, durch die ich sofort wusste wen ich gerade vor mir hat.