Das Werk Kafkas gilt als rätselhaft, undurchdringlich und unauslotbar, und allein die beispiellose Vielfalt der Interpretationen, die dieser Jahrhundertautor provozierte, wirkt auf manchen Leser abschreckend. Und dennoch: Kafka "wirkt", über alle sprachlichen und kulturellen Schranken hinweg, und wunderbarerweise scheint sein Werk auch nicht zu altern. Wie ist das aber möglich bei einem Autor, dessen Texte so intime Spiegelungen der eigenen Biografie, des eigenen Erlebens sind? Wie hat er das gemacht?