Etwa drei Monate lang lebte Roger Willemsen in Bangkok, verließ seine Bleibe allabendlich um 18 Uhr und kehrte im Morgengrauen zurück. In den Nächten durchstreifte er gemeinsam mit dem in Bangkok lebenden Fotografen Ralf Tooten die Stadt: Nachtclubs und Karaoke-Bars, Massagesalons und Kickbox-Studios, Nachtmärkte und Straßenkino. Er aß bei den Insektenverkäufern, fand die geheimen Schlafplätze der Elefanten und kampierte während der politischen Unruhen unter den Demonstranten. Er fand Zugang zu den Nobel-Clubs der Reichen, aber ebenso zu den Glücksspielern aus den Armen-Wohnblocks an der Peripherie. Er begleitete die Unfallrettung bei ihren Einsätzen und wurde selbst ins größte Krankenhaus der Stadt eingeliefert. Vor allem aber ließen sich Willemsen und Tooten durch die Straßen treiben, bereit, alles aufzunehmen, was das Nachtleben dieser vielschichtigen und vielgesichtigen Metropole ausmacht.