Denn so richtig weiß er nicht, wo er in den 80er Jahren in Niederbayern hingehört. Er ist Ministrant im erzkatholischen Artlhofen, möchte mit seiner Band, The Holy Shit, mehr als nur -Herr deine Liebe- spielen und endlich auch mal eine Freundin haben.Die Gitarre spielt er leidlich, steht mit den Frauen auf Kriegsfuß, wird später sogar ins Gefängnis gesteckt.Durch Vinz lerne ich das Dasein eines Jungen in Bayern auf dem Land kennen, manchmal so irre komisch, dass ich laut auflache, dann wieder so traurig, dass ich weinen möchte. Dem Autor gelingt es hervorragend, dass man Vinz einfach nur noch bedauern kann, denn die Art und Weise, wie er sich durch die Jahre haut, ist beschämend, witzig, aber auch irgendwie traurig, weil er nirgendwo richtig dazugehört. Herr Grimm als Sprecher ist hervorragend gewählt, da er mit seinem Sprachwitz und -talent den bayrischen Dorfdialekt genauso gut rüberbringt wie das Gesäusel von Ricarda oder den osteuropäischen Sprachslang von Kowalczyk. Einfach klasse.
Eine hörenswerte Geschichte eines typischen Antihelden.