"Unter dem Moor" Von Tanja Weber ist in vielschichtiger Roman, der sich so spannend liest wie ein Krimi.
Ich hab das Buch gehört, was den Wechsel zwischen den Zeiten etwas erschwerte, aber ich konnte der Handlung trotzdem sehr gut folgen.
Die Ärztin Nina ist mit ihrer Arbeit und dem Leben im Moment überfordert und sucht zusammen mit einem neu angeschafften Hund Erholung im Stettiner Haff. Sie hat dort ein Haus gemietet und unternimmt lange Spaziergänge.
Die vierzehnjährige Gine muss im Jahre 1936 ein Landjahr dort verbringen, dass hauptsächlich aus schwerer Arbeit besteht und bei dem es auch zu einem bösen Übergriff durch den Sohn des Gutsherren kommt.
Die die 20jährige Sigrun lebt in der DDR, sie hat Mann und einen kleinen Sohn, die sie sehr liebt und doch unter den Zwängen leidet. Als sie verschwindet, wird das mit einer Republikflucht erklärt.
Mir sind alle drei Schicksale unter die Haut gegangen, da die Frauen gut beschrieben wurden in ihrem Denken und Handeln.
Die Autorin versteht es sie geschickt miteinander zu verknüpfen, wobei das beim lesen wahrscheinlich sinnvoller als beim hören ist. Die Jahre 1936, 1979 und die Gegenwart werden aber so präsent dargestellt, dass man hier auch auf eine Zeitreise geht, eine Spurensuche in die Vergangenheit.