Theodor Fontanes romantische Balladen wie »Archibald Douglas«, »Schön Margret« und »Die Brücke am Tai«, zu denen er durch Sir Walter Scott inspiriert wurde, sind noch heute bekannt. Bis zu seinem letzten Lebenstag schrieb er Tausende von Briefen - er nannte sich einen »Briefschwärmer«. Sein Biograph H.H. Reuter urteilt: »Fontane würde zur großen deutschen Literatur gehören, auch wenn von ihm nichts überliefert wäre als seine Briefe.« Die »Wanderungen durch die Mark Brandenburg« wurden für den Romancier später zum unerschöpflichen Reservoir für die Darstellung des märkischen Lebens, der Landschaft und der Geschichte. Die Romane, u.a. »Vor dem Sturm«, »Irrungen, Wirrungen«, »Frau Jenny Treibel«, »Unwiederbringlich«, »Die Poggenpuhls« und »Der Stechlin«, zeigen ihn in der Beschreibung der Frauengestalten als einfühlsamen Beobachter. Theodor Fontane vermied Pathos und den »Lärm der Gefühle«, er war ein Meister der Ironie. Was mit scheinbar leichter Feder beschrieben, angedeutet, auch verschleiert wird, ist in mühevoller Arbeit entstanden, Fontane sagte, er habe »gepusselt und gepult«.