Splitterfasernackt und gefangen in einer einsamen, brennenden Hütte in der Schneewüste wacht Selma Falck auf. Ihr fehlt jede Erinnerung, doch sie weiß eines: um zu überleben muss sie diese Hütte so schnell wie möglich verlassen und die Zivilisation erreichen. Erst nach und nach setzen sich Erinnerungsfetzen zusammen und ein weiterer dringender Grund zu ihrer Rückkehr kristallisiert sich heraus: sie muss einen Mord aufklären um Schlimmeres zu Verhindern. Die Handlung schwingt zwischen zwei Erzählsträngen hin und her, die das Verständnis anfänglich ziemlich erschweren, da kein Zusammenhang erkennbar scheint. Nach und nach fügen sich die Puzzlestückchen und ergeben ein stimmiges Ganzes. Leider rutscht damit der angekündigte Thriller, vielleicht auch dem ehemaligen Beruf der Autorin geschuldet, ins (zum Teil recht abstruse) Politische, und wer wie ich nicht unbedingt ein Freund davon ist, wird von diesem Buch wenig begeistert sein. Einzig den Titel, so irritierend er auf den ersten Blick auch klingt, fand ich nach dem Abschluss des Buches absolut stimmig - das Buch an sich konnte mich jedoch nicht überzeugen.