Klappentext:
"Für die alte Großbäuerin Lisbeth gibt es nichts Wichtigeres als den Hof, nie hat sie ihre Pflichten hinterfragt. Doch dann kommt Schwiegertochter Marlies, die keineswegs klaglos das Leben einer Bäuerin führen will. Das Kaufhaus in der Stadt wird für Marlies zum Sehnsuchtsort im Wirtschaftswunderdeutschland, arbeiten möchte sie dort und einen Jagdschein machen. Die beiden Frauen tragen fortan stille Kämpfe aus, um Haushaltsführung und um Kindererziehung. Dabei werden viel größere Dinge verhandelt: Lebensmodelle, Vorstellungen vom Frau- und Muttersein."
Mal wieder eine Geschichte wo ich das Buch und das Hörbuch genossen habe, beides unabhängig von einander versteht sich. Da das Buch ein absolutes Lesehighlight 2021 für mich war, will ich hier gar nicht viel zum Inhalt angeben, sondern die Leistung der Sprecherin Eva Mattes genauer beleuchten: Mattes ist seit ihrer Hörbuch-Einsprechung von Elena Ferrantes Erfolgshit "Meine geniale Freundin" ein Garant für einfühlsame Erzählungen/Geschichten. Auch hier bei "Wildtriebe" von Ute Mank gibt sie alles und verleiht jeder Figur die entsprechende Stimmlage und Wirkung. Es ist erstaunlich wie treffsicher sie betont und Gefühle und Regungen mit ihrer Stimme vor dem menschlichen Auge erwachen lässt. Die Figuren erwachen, die Stimmungen werden deutlich, der gewisse Unterton von Lisbeth bekommt seine Bissigkeit aber auch Marlies erhält die Stimme, die sie braucht, um den Dornen der Wildtriebe Herr zu werden.
Es handelt sich hier, Gott sei Dank, um eine ungekürzte Fassung und das ist perfekt, denn wenn hier etwas gekürzt worden wäre, wäre die Geschichte einfach für die Katz und der Feinsinn wäre zerstört - kurzum: Eva Mattes hat auch hier wieder perfekte Arbeit geleistet und keine hätte diese Geschichte besser interpretieren können als sie - 5 von 5 Sterne!